(zas, 20.1.18)
In Honduras hat heute die Grossmobilisierung der Opposition gegen die
Vereidigung des diktatorischen Wahlbetrügers Juan Orlando Hernández (JOH)
begonnen. Die Aktionen begannen im Norden, dem wirtschaftlichen Zentrum des
Landes, breiteten sich aber rasch auf andere Landesteile aus.
Foto: Gilda Silvestrucci |
In ihrem Twitter-Account berichtet
die Telesurkorrespondentin Gilda Silvestrucci von Strassenblockaden und
massiver Repression wie Tränengas in die Wohnungen. Im nördlichen Department
wurde der Demonstrant AnselmoVillareal von den Militärs angeschossen, wie
Silvestrucci vor zwei Stunden berichtete.
Auch Mel Zelaya, der 2009 weggeputschte
progressive Präsident und heutige Koordinator der Oppositionsallianz, wurde von
den Sicherheitskräften wie schon am letzten Sonntag an der Grossmobilisierung
in Tegucigalpa reichlich mit Tränengas „bedacht“. Die Oppositionsallianz ruft
zu einer Woche des Widerstands auf und versichert, dass JOH auf die Länge nicht
werde regieren können. Dieser wiederum setzt, gedeckt von Washington, auf
eskalierende Repression. Seit dem Wahlbetrug vom 26. November 2017 sind nach etwa
eine Woche alten Angaben der Allianz schon mehr als 40 AktivistInnen ermordet
worden. Zur Repression gehört etwa auch
die Verhaftung heute von Edwin Espinal. Seine Frau, Wendy Avila, wurde nach dem
Putsch 2009 erschossen. Für Edwin hatte die Interamerikanische Menschenrechtskommission
CIDH von der Regierung Schutzmassnahmen aufgrund mancher Morddrohungen verlangt.
Offenbar war er aufgrund von früheren Demobeteiligungen zur Verhaftung
ausgeschrieben.
Die
Linkspartei Libre, Kernstück der Allianz, hat für diese Woche zu einem
Generalstreik aufgerufen. Morgen ist eine Grossmobilisierung vor das ebenfalls
mit Wahlbetrug zusammengestellte neue Parlament angesagt. Die Proteste halten
zurzeit an, trotz einer extremen Militarisierung vieler Dörfer und Städte.
Sie kamen im Morgengrauen. Bild aus dem Norden. |
Stimmen
im Land warnen davor, dass in Honduras unter den gegebenen Umständen wieder ein
bewaffneter Kampf beginnen könne. In diesem Zusammenhang ist nicht zu
vergessen, dass das Land nach wie vor als „Flugzeugträger“ der US-Streitkräfte
fungiert. Die verschiedenen Sicherheitskräfte der USA, so auch die
Drogenbehörde DEA, verfügen über mehrere Basen; die Air Force prominent über
jene von Palmerola, der grössten US-Base in Lateinamerika, zentrales Instrument
derzeit für den Aufbau der militärischen Einkreisung Venezuelas.