(zas,
24.1.18) Gestern waren es drei Morde an Kämpfern gegen die Diktatur, die bekannt
wurden. In der Gemeinde Arizona im karibischen Departement Atlántida starb
Ramón Fiallos an mehreren Schussverletzungen. Er hatte an einer friedlichen Protestaktion
teilgenommen. Fiallos
war Mitglied des Movimiento Amplio por la Dignidad
y la Justicia (MADJ). Auch
Géovany Díaz Cárcamo war beim MADJ organisiert. Gestern um 4 h früh nahmen ihn
Militärs bei sich zuhause in der Gemeinde Tela (Norden, Karibik) mit. Seine
Leiche wurde ein paar Stunden später gefunden. Am gleichen Morgen kehrte José
Armando Mariona von der Totenwache eines Freundes in San Pedro Sula nachhause. Unterwegs
wurde er von Unbekannten erschossen. Er war Mitglied bei Libre gewesen. Seine
Familie beschuldigt die staatlichen Repressionskräfte der Tat, denn er war
aktiv an den Protesten beteiligt und seit Tagen kurvten Wagen um sein Haus herum;
Wagen, die die Familie identifiziert hat und die im Olympischen Stadion parkiert
waren, wie alle Armee- und Polizeiwagen.
José Armando Mariona mit seiner Grossmutter an einer Demo.Foto: criterio.hn |
In einer Stellungnahme
des MADJ zur Ermordung seiner beiden Aktivisten steht: „Wir klagen mit wiederholter Frustration die Ineffizienz des
nationalen, interamerikanischen und universellen Systems zur Verteidigung der
Menschenrechte an … Wir verurteilen einmal mehr die Komplizenschaft der
Botschaft und Regierung der USA und der in unserem Land präsenten
internationalen Gemeinschaft mit dem Regime von JOH und seinen Verbrechen an. Diese
perverse Allianz ist eine Beleidigung nicht nur für das honduranische Volk,
sondern für die gesamte Menschheit. Wir hoffen, dass Ihre jeweiligen
Gesellschaften auch von Ihnen Rechenschaft über Ihr Verhalten verlangen.“
Um das für
die Schweiz etwas zu situieren: Die damalige DEZA-Vertretung im Land unterstützte
faktisch den Putsch gegen Mel Zelaya 2009. Noch nicht so lange her meinte ein DEZA-Vertreter
im Gespräch, die autoritäre Entwicklung in Nicaragua sorge für grosse Besorgnis,
während sich in Honduras die Lage bessere.