Brasilien: Wie wurde das Bolsonaro-Monster geschaffen?

Samstag, 13. Oktober 2018

13.10.2018 Brasilien

Ein ultrarechter Barbar hat es geschafft, eine enorme soziale Basis zu erobern. Wie kam es zu diesem Phänomen namens Jair Messias Bolsonaro?
"Er Nicht" (#Ele não): Frauen in ganz Brasilien gehen gegen Bolsonaro auf die Straße, hier in Porto Alegre am 29. September
"Er Nicht" (#Ele não): Frauen in ganz Brasilien gehen gegen Bolsonaro auf die Straße, hier in Porto Alegre am 29. September
Etwas hat sich am Sonntag in der lateinamerikanischen Politik verändert. Das Bild macht Angst: fast 50 Millionen Brasilianerinnen und Brasilianer haben für ein offen faschistisches Projekt gestimmt. 46 Prozent der Wählerschaft des größten Landes der Region (und des fünftgrößten der Welt) haben einen Kandidaten gewählt, der Folter rechtfertigt und die Diktatur verherrlicht, der eine extrem hasserfüllte, sexistische, rassistische Rhetorik einsetzt und der verspricht, die Bevölkerung zu bewaffnen und die staatlichen Unternehmen zu privatisieren. Obendrein wurde sein Sohn der Abgeordnete mit den meisten Stimmen in der Geschichte Brasiliens.
Das Wiedererstarken der reinen und harten Rechten zeichnete sich schon mit den Präsidenten Macri, Piñera, Temer, Mario Abdo, Iván Duque und mehreren anderen deutlich ab. Aber das Hereinbrechen eines ultrarechten Barbaren, der es schafft, eine enorme soziale Basis zu erobern – ein Experiment, das sich in den USA mit Trump installiert hat und sich in Europa ausbreitet – ist eine Neuheit in Lateinamerika, die unsere Analysen durcheinanderbringt. Und die alle Alarmglocken läuten lässt.
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