SÜDMEXIKO-NEWSLETTER AUGUST/SEPTEMBER 2018

Donnerstag, 11. Oktober 2018

HINWEISE/VERANSTALTUNGEN

Mo, 8. Okt. 2018, 18:30 Uhr, Polit-Forum Bern im Käfigturm, Marktgasse 67, 3011 Bern
Diskussionsrunde: Menschenrechte in Mexiko nach den Wahlen
Mexiko nach den Wahlen: Eine Chance für die Menschenrechte?
Diskussionsrunde mit Sandra Alarcón (Menschenrechtszentrum Tlachinollan, Guerrero, Mexiko) und Vincent Laurent (Menschenrechte Lateinamerika AMS / EDA).

Di, 23. Okt. 2018, RAF-ASZ im Kochareal, Flüelastr. 54, Zürich (genaue Uhrzeit und Infos zur Veranstaltung folgen noch)
Veranstaltung mit Lukas Avendaño.
Der Performancekünstler, Schauspieler und Dichter arbeitet u.a. zu den Themen der Ethnizität, Geschlecht, Sexualität und gehört den isthmischen Zapoteken (Binnizá) an. Eine Besonderheit dieses Volkes ist das Bestehen einer institutionalisierten Homosexualität. Die Binnizá haben demnach drei soziale Geschlechter: Frauen, effeminierte Männer/Muxe' (sprich Musche) und männliche Männer. Avendaño gehört der sozial integrierten Minderheit dieser Muxe' an und thematisiert in seiner Arbeit ihre Situation.
Interview (Untertitel in Deutsch möglich):


Do, 8. Nov. 2018, 19.00 Uhr, RAF-ASZ im Kochareal, Flüelastr. 54, Zürich
Gesundheit und Autonomie aus Perspektive der Zapatistas in Südmexiko
Mit Joel Heredia Cuevas, Arzt
24 Jahre nach dem zapatistischen Aufstand in Chiapas bestehen Gemeinden, die sich nach indigenem Recht und Kultur autonom organisieren. Über all die Jahre trotzten sie der staatlichen Gewalt und den Spaltungsversuchen, der Armut und Migration. Die zapatistische Bewegung war Vorbild für weitere indigene Kämpfe in ganz Lateinamerika. Mal lauter, mal leiser, verteidigte sie das Recht auf ihr Land als ihren Lebensraum. Wo steht das zapatistische Projekt von Autonomie heute, im aktuellen mexikanischen Kontext?
Seit dem Aufbau der unabhängigen Regierungen ist die Gesundheit einer der Hauptpfeiler der zapatistischen Autonomie. Joel Heredia Cuevas berichtet über die Bedeutung, welche der Gesundheitsbereich für die Menschen und das Projekt hat. Die Zusammenarbeit der traditionellen ÄrztInnen und Hebammen mit SchulmedizinerInnen birgt grosse Chancen für die Gesundheit und das Wohlbefinden der indigenen Menschen.
Joel Heredia Cuevas, Arzt, arbeitet schon seit über 30 Jahren im ländlichen Chiapas. Die von ihm mitgegründete Organisation SADEC arbeitet seit Beginn weg mit den autonomen zapatistischen Regierungen zusammen. Gemeinsam mit GesundheitspromotorInnen und traditionellen Hebammen, garantieren sie die medizinische Basisversorgung verschiedener Gemeinden. SADEC ist eine Partnerorganisation von medico international schweiz und der Direkten Solidarität mit Chiapas.


IN EIGENER SACHE
Heller Büroplatz im Kreis 5 (Zürich) zu vermieten
In unserer neuen Bürogemeinschaft bei medico international schweiz suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung eine weitere Mietpartei. Heller Büroplatz mit Sitzungszimmer/Aufenthaltsraum zur gemeinsamen Nutzung. Kopierer im Haus. Zentral und ruhig gelegenes Bürogebäude mit inspirierendem Umfeld von NGOs, therapeutischen Angeboten und Buchverlagen.
Der Büroplatz im selben Raum von 16 m2 wird nur sehr wenig und wenn dann eher abends und am Wochenende benützt.
Nähe Bahnhof, Tram- und Bushaltestellen. Preis: CHF 365/Mt. inkl.
Medico international schweiz freut sich auf eure/deine Kontaktaufnahme zur Besichtigung und zum gegenseitigen Kennenlernen: Tel. 044 273 15 55 oder info@medicointernational.ch



CHIAPAS

Verdrängte Stimmen
In Zusammenarbeit mit dem Menschenrechtszentrum FRAYBA hat Aline Juárez Contreras einen Dokumentarfilm (23min) über die Vertreibung von mehreren tausend Menschen im Hochland von Chiapas fertig gestellt.
Link zum Film (mit deutschen Untertiteln): https://amerika21.de/video/206267/verdraengte-stimmen-chiapas
Artikel zu den Vertreibungen Ende des letzten Jahres:

Artikel der Organisation SiPAZ: Die Tragödie gewaltsamer interner Vertreibungen in Mexiko.

Unterstützung des mexikanischen Menschenrechtszentrum FrayBa
Das FrayBa (www.frayba.org.mx ) unterstützt indigene Gemeinden in Chiapas in ihrem langen Kampf um ihr Land, dabei, ihre eigenen Rechte zu kennen und einzufordern, oder oftmals auch ganz "alltäglich" bei Freilassungen von willkürlichen Festnahmen und ähnlichem. Und häufig funktioniert es.
Doch das ganze kostet Geld. Deshalb hat FrayB
a eine Spendenkampagne gestartet, die bis zum 2.10. läuft. Es wäre eine super Hilfe, wenn ihr die Kampagne unterstützen könntet! Leitet die Info weiter an Freunde und Bekannte, passende Institutionen, in den sozialen Medien und was euch noch einfällt. Auch kleine Beträge sind schon eine Hilfe.
https://www.globalgiving.org/projects/frayba-protectlandrightsandliveofmayancommunities/



GUERRERO

4. JAHRESTAG – AYOTZINAPA 43

Illegaler deutscher Waffenexport im Kontext der Geschehnisse von Ayotzinapa
In der Radiosendung beschäftigt sich Radio onda mit der illegalen Ausfuhr von Waffen durch Heckler & Koch. Der Prozess gegen Mitarbeitende von H&K läuft seit Mai diesen Jahres. Dabei werden auch Stimmen der Betroffenen solcher Geschäfte hörbar gemacht.
Eingeleitet wird die Sendung mit einem Feature zu den Ereignissen in Ayotzinapa.

Treffen von AMLO mit Angehörigen der Opfer von Ayotzinapa
Am Jahrestag der Vorkommnisse um das Verschwinden der 43 Studenten aus Ayotzinapa hat sich der neu gewählte Präsident mit Angehörigen getroffen. Dabei bekräftigte AMLO die Absicht, den Fall aufzuklären. Vertreter unserer Partnerorganisation CCTI wohnten dem Treffen bei, da sie in der Betreuung der Angehörigen seit den Geschehnissen vor 4 Jahren aktiv sind.



MEXIKO

50 JAHRE DES MASSAKERS VON TLATELOLCO 1968
Zwar gilt das Massaker vom 2. Oktober 1968 in Mexiko mittlerweile offiziell als staatliches Verbrechen, vollständig aufgeklärt ist es aber nicht – die Täter blieben ungestraft.

Indigener Menschenrechtsverteidiger gewaltsam verschwunden
Der Menschenrechtler Sergio Rivera Hernández ist im Bundesstaat Puebla seit dem 23. August verschwunden. Er ist Teil des Widerstandes gegen ein Staudammprojekt, das ohne Befragung der betroffenen Bevölkerung erbaut werden soll. Um den Widerstand zu brechen, werden durch die Firma des Staudammprojektes und lokale Gemeindepräsidenten gewaltsame Methoden angewendet - das Verschwindenlassen von Rivera Hernández ist das neuste Beispiel dafür.
Wo ist Sergio Rivera Hernández? Update und Urgent Action
Wo ist Sergio Rivera Hernández? Update und Urgent Action: https://www.chiapas.eu/news.php?id=9936

Volkswagen fordert den Regengott Tlaloc heraus
BäuerInnen um das Volkswagenwerk in Puebla geben dem Autohersteller die Verantwortung für das anhaltende Ausbleiben von Regen. VW setzt wetterbeeinflussende „Antihagelbomben“ ein, um die Karosserien aussenstehender Neuwagen zu schützen. Dies führte schon verschiedentlich zu Protesten seitens der Campesin@s.

Mexikos neue Regierung will Drogen entkriminalisieren
Unter der neuen Regierung von AMLO soll eine Kehrtwende in der Drogenpolitik vollzogen werden. Dies kündigte die künftige Innenministerin an. Zunächst soll Marihuana entkriminalisiert werden, weiter dann auch Mohn zu medizinischer Anwendung. Damit soll nach der als gescheitert anzusehenden restriktiven Drogenpolitik ein neuer Weg zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität gegangen werden.

So viele Fragen, noch so wenig klare Antworten
Mexiko: Widersprüche unter dem gewählten Präsidenten Andrés Manuel López Obrador

 

Gewalt in Mexiko nimmt weiter zu


Uni in Mexiko erstellt Atlas der Megaprojekte in Lateinamerika

Ex-Gouverneur von Veracruz in Mexiko verurteilt
Der frühere mexikanische Gouverneur Javier Duarte wurde wegen Geldwäscherei und Verbindungen zum organisierten Verbrechen, zu neun Jahren Haft verurteilt. Die milde Strafe sorgt für Empörung. Duarte war im Vorfeld vorgeworfen worden, umgerechnet gut 3,8 Milliarden Franken aus der Staatskasse hinterzogen zu haben. Das Gericht vermochte aber nur die Unterschlagung von 33 Millionen Franken zu beweisen.

Gegner des neuen Flughafens ermordet



MEDIEN UNTER BESCHUSS

Erneut Journalist in Mexiko erschossen
Mario Gómez sei beim Verlassen seines Hauses im Süden des Bundesstaats Chiapas erschossen worden, teilte die Zeitung El Heraldo de Chiapas am Freitag (Ortszeit) mit. Er ist der elfte Medienschaffende, der dieses Jahr in Mexiko getötet wurde, im gesamten vergangenen Jahr starben 13 Journalisten, insgesamt wurden mehr als 29.000 Menschen umgebracht.



WEITERES

Starbucks-ungeflitert“ Arte-Dokumentarfilm zur aggressiven Expansionspolitik und unfairen Handelsstrategien: