Honduras, Mesoamerika, USA: Die migrantische Karawane – “mit dem Gott des Unmöglichen”

Donnerstag, 18. Oktober 2018


(zas, 17.10.18) Am letzten Samstag verliessen sie San Pedro Sula, die Wirtschaftsmetropole von Honduras und Kapitale der kriminellen Gewalt. Sie gingen zusammen. MigrantInnen, Kinder, Männer, Frauen, zu Fuss. Ihr Ziel: die USA. Ihre Gründe: no future in Honduras. Am Abend des gleichen Tags schlossen sich viele weitere Leute aus der honduranischen Stadt Santa Rosa de Copán organisiert an.
Vor dem Aufbruch in Santa Rosa.
Unterwegs stiessen immer mehr Leute dazu. Insgesamt schon 1300, nach Presseangaben.
Aufbruch in San Pedro.
Die guatemaltekischen Behörden hatten angekündigt, die Karawane nicht über die Grenze zu lassen. Und danach sah es an der auch aus. Doch die Leute kamen durch:

Dabei wurde der Ex-Abgeordnete Bartolomeo Fuentes von der Partei Libre verhaftet. Er soll einer der Organisatoren sein. Er befindet sich nach neuesten Informationen in einem Refugium für MigrantInnen in Guatemala. Der honduranische Putschpräsident beschuldigt die Linke des Landes, die Leute mit falschen Versprechen mobilisiert zu haben.
Trump reagierte. Gestern Dienstag kam sein Tweet: „Die USA haben den Präsidenten von Honduras streng informiert, dass, sollte die grosse Karawane in richtung USA nicht gestoppt und nach Honduras zurückgebracht werden, wird ab sofort kein Geld und keine Hilfe mehr an Honduras geleistet.“

Die Leute wollen in Chiapas ein humanitäres Schutzstatut erwirken, um Mexiko durchqueren zu können. Doch die Behördden dieses Landes, fest in den Washingtoner Sicherheitsperimeter eingebunden, fordern die Leute auf, sich an die Konsulate des Landes zu wenden. „Wer die [legalen Anforderungen] nicht erfüllt, erhält keinen Zutritt“ zum Land, drohte die mexikanische Migrationsbehörde.
AP berichtete heute Mittwoch, dass die mittzlerweile ungefähr 2000 Leute am Morgen vom Grenzort Chiquimulas den Marsch (einige per Autostop) in die 40 km entfernte Stadt Zacapa angetreten haben, ohne zu frühstücken. In Zacapa hat die Bevölkerung Essen für die Leute organisiert. Die Nachrichtenagentur schreibt: „Brenda Celis, 40, unterwegs mit ihren beiden Kindern von 10 und 12 Jahren, sagte, sie würde so weit wie möglich kommen, trotz der Drohungen des Präsidenten Donald Trump, die Hilfe an die Länder, die den Transit bewilligen, zu streichen. ‚Wir gehen weiter, wir gehen mit dem Gott des Unmöglichen, ohne unsere Kinder allzu sehr zu exponieren.‘“