(zas,
20.3.19) Das Zitat stammt vom Chef der mexikanischen Migrationsbehörde INM,
Tonatiuh Guillén, wie La Jornada am 16. März berichtete.
„Es gibt einschlägige Strukturen im
ganzen Land“, fuhr er fort, „und sie
sind mit Zentralamerika und den USA verbunden.“ Die
Verbrecherorganisationen stellten eine massive Bedrohung der MigrantInnen dar,
speziell im Staat Tamaulipas (an der Grenze mit Texas). Dort, wo letzte Woche
19 MigrantInnen verschwanden, seien die Karawanen gefährdet. Leider beute die organisierte
Kriminalität die Menschen „in Mobilität“ aus. La Jornada schreibt weiter: „Bezüglich des AM Vorabend von Präsident López
Obrador angekündigten Plans zur Säuberung des INM präzisierte der Funktionär,
dass alle 2000 MigrationsagentInnen (ohne die Verwaltungsangestellten) überprüft
werden, um Kriminelle darunter ausfindig zu machen.“ Gleichzeitig mit
dieser auch strafrechtlich relevanten Untersuchung werde der Rekrutierunsprozess
in Sachen Ausbildung und Eignungskriterien neuer AgentInnen überholt. Im
gleichen Artikel wird Innenministerin Olga Sãnchez Cordero mit der Aussage
zitiert, das INM gehöre zu den „von
Korruption am meisten durchdrungenen“ Behörden. „Eine weitere Bastion dieser Säuberung“, so La Jornada weiter, „basiert auf der Erweiterung der Optionen
für ein reguliertes und geordnetes Passieren von Mexiko“.
Foto: La Jornada |
Mit
Letzterem meint das Blatt wohl im Kern die Erteilung von Arbeitsbewilligungen in
den anvisierten grossen Wirtschaftsentwicklungszonen an der US-Grenze. Eine Bekämpfung
der organisierten Menschenverachtung im INM ist auf jeden Fall positiv und
mutig, genau so wie etwa der Versuch, die an sich staatliche Erdölgesellschaft
Pemex aus den Klauen der Kriminalität und der Multis zu befreien. Wie weit die
Bekämpfung der Kriminalität in den Sicherheitskräften
geht, wie weit sie also auch andere bewaffnete Strukturen wie die Streitkräfte
umfasst, wird sich zeigen. Genau so wie die Frage, ob MigrantInnen mehr Rechte
und Schutz ihrer Würde jenseits von der Arbeitsvermittlung in Entwicklungszonen
erhalten. Auf jeden Fall ist die wütende und systematische Verurteilung der
neuen Regierung als die schlechtest mögliche, wie der zapatistische Subcomandante
Ellenbogen vor wenigen Monaten erklärt hatte, hirnverissen, erst recht, wenn
sie mit dem „Versprechen“ kombiniert wird, sich bewaffnet gegen die angeblich
geplante Vernichtung der indigenen Völker zur Wehr zu setzen. Töne, die wir in
dieser Schärfe aus dieser Ecke seit sehr langem nicht mehr gehört haben.