(zas, 26.8.19) Der folgende Artikel betont, was
deutschsprachigen Nicaragua-Engagierten seit
Monaten klar sein sollte: Schlimme Verbrechen wie der Mord an sechs Mitgliedern
einer Familie, die in ihrem in Brand gesetzten Haus im Barrio Carlos Marx in
Managua umkamen, sind nicht dem Sandinismus, sondern seinen Feinden geschuldet.
Leider blendet dies eine Szene aus, deren Solidarität heute mehr denen gilt,
die wir früher bekämpft haben. Sie lädt Verantwortliche wie die «Bäuerin» (real
Grossgrundbesitzerin) Francisca Ramírez an Konferenzen der «gehobenen» Linken
in Berlin ein und unterstützt finanziell weiter die Pro-Mord-Arbeit von
Menschenrechtsorganisationen wie CENIDH. Auch in der Schweiz fanden und finden in
kleinerem Ausmass solche Anlässe statt, zum Teil lanciert aus Kreisen von «Entwicklungs-NGOs»,
zum Teil aus Strukturen einer mehr oder weniger ausserparlamentarischen Linken.
(In letzterem Fall wird Rechten in Nicaragua nachgeplappert, was das Zeugs hält
– vorausgesetzt, diese Quellen haben Stallgeruch und bedienen sich eines linken
Wörterbuchs.) Kann es denn sein, dass in diesen Kreisen fast nie so etwas wie
ein Zweifel an der eigenen Position aufschimmert?
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Ein tödlicher Brandanschlag
wurde international der Regierung Ortega angelastet. Neue Informationen
lassen ernsthafte Zweifel an dieser Darstellung aufkommen
Gewalttaten wurden eingesetzt, um Regierungsanhänger zu terrorisieren, aber die Gewalt war vor allem wichtig als Propagandamittel. Ein Journalist, der vor laufender Kamera erschossen wurde, Demonstranten, die von Heckenschützen getroffen wurden, oder ein Brandanschlag auf ein Familienhaus waren schwere Verbrechen, die sofort der Regierung angelastet wurden. Der Schlüssel zur antisandinistischen PR-Blitzaktion bestand in einer organisierten Flut von Social Media-Postings, empörten Äußerungen lokaler "Menschenrechts"-Gruppen, die die Regierung verurteilten, den rechtsgerichteten Medien, die zum gleichen Urteil kamen, und Menschen vor Ort, die eingeschüchtert wurden, um die Geschichte zu "bestätigen".