(zas, 16.1.20) In ihrem Magazin 23 vom Januar 2020 analysiert
Public Eye im Artikel «Nestlé
& Co. als offizielle Schweizer Entwicklungshelfer» einen ursprünglich
vom Blick thematisierten «vertraulichen» Bericht
der internen Revision des EDA. Thema: Wie sich die Schweizer «Entwicklungszusammenarbeit»-Agentur
DEZA der Linie von Multis wie Nestlé, Syngenta oder Holcim unterordnet. Stichworte:
Nestlé-Cheflobbyist Christian Frutiger definiert nun die offizielle Schweizer
Staats-EZA (bestimmend für viele Hilfswerke) in Kernbereichen wie Wasser,
Migration oder Klimawandel sowie die (stets dominantere) Mitarbeit bei
multilateralen Organisationen; Ex-Nestlé-Boss Peter Brabeck und Nestlé-VR-Mitglied
Patrick Aebischer präsidieren die bundesrätlich lancierte und finanzierte Geneva Science and Diplomacy Anticipator-Stiftung,
die bei der UNO für genehme Regulierungsvorschriften lobbyiert. Der von Public
Eye untersuchte Bericht beschäftigt sich mit den sog. EPS-Projekten – «Engagement
mit dem Privatsektor», von Public Eye als «Strategie
der Stunde» charakterisiert. Jahresbudget, soweit offiziell ausgewiesen: 30
Mio. Franken, bis 2024 ist das Doppelte geplant, bis ca. 2030 oder 2033 das
Fünffache. Ach so, die EPS-Programme sind «in exakt jenen Bereichen» angesiedelt.,
für die EX (?)-Nestlémann Frutiger zuständig ist.
Der grössere Teil des Artikels beleuchtet, dass die diversen
departmentsinternen Vorgaben in Sachen Menschen- und Arbeitsrechte oder
Umweltschutz für die Zusammenarbeit mit den Multis in der Praxis nicht beachtet
werden. Sie haben sich nämlich nach wirtschaftsfreundlicher Darstellung als «zu kompliziert und zu aufwendig»
erwiesen, zitiert Public Eye aus dem Revisionsbericht. Wie sich die DEZA dabei über
den Tisch ziehen lässt – und dies kaum gegen ihren Willen, wäre anzufügen - beleuchtet ein weiterer Teil des lesenswerten Artikels.
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