(zas, 7.4.16) Man soll die Feste feiern, wie sie fallen. Deshalb ein
Hinweis auf eine kleine Bemerkung von David Zollinger, früher Chef der Zürcher
Staatsanwaltschaft für Geldwäscherei (einer Bahnhofstrasse-Dépendance), danach
bei der Bank Wegelin bis zu deren Abwicklung wegen Steuerdelikten in den USA,
heute weiter in der Branche tätig. Die NZZ befragte ihn gestern in „Banker
müssen Geschichten hinterfragen“ nach seiner Meinung zu den Panama Papers. Die
interessiert uns nicht besonders, dafür aber diese seine Aussage:
„Wir müssen einfach ehrlich sein und sagen, dass wir mit Weissgeld nicht in erster Linie versteuertes Geld meinen, sondern Geld, bei dem unser Land keine politischen Probleme mit einem anderen Land bekommt. Die Schweiz muss sich hier einfach bewusster werden, was genau sie tut.“
Der frühere Wegelin-Teilhaber weiss, wovon er spricht. Bei der
Bank war der Oberst und SVP-Politiker zuständig „für neue Märkte für
Wegelin, ausserhalb des deutschsprachigen Raums“, wie er der WoZ sagte. „Meine
Aufgabe ist es, Risiken im Voraus vermeiden zu helfen.“
Das hat nicht geklappt wie gewünscht. Nachdem die USA klar
machten, wer das Sagen hat, entwickelte der Schweizer Finanzplatz seine „Weissgeld“-Strategie.
Das führte zu grossem Aufatmen in den Medien. Die Schweiz als Transparenz-Knaller!
Inhalt: Etwa Steuerflüchtige Ultrareiche aus dem emergent markets in die
Schweizer Banken locken. Dies tat man mit grossem Erfolg, wie nach den
Jahresberichten der Banken die „seriösen“ Medien so verschleiert wie zufrieden vermelden.
Warum
Zollinger und die NZZ den Schleier quasi nebenbei kurz lüften, ist eine gute Frage.
Aber behalten wir’s in Erinnerung!