Haiti: Scharfschützen, Kriminelle

Montag, 21. Oktober 2019


(zas, 21.10.19) Die schweren Unruhen in Haiti, Widerstand gegen die Umsetzung der IWF-Diktate und die galoppierende Korruption des von Washington, Paris etc. aufrechtgehaltenen Regimes von Jovenel Moïse halten an. Ein Auszug aus einem Bericht aus Haiti zum Verdacht des Einsatzes von Paras und kriminellem Milieu gegen die Mobilisierungen.
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KünstlerInnen und religiöse Kreise haben für gestern Sonntag zu einer Demo in Port-au-Prince aufgerufen.
In dieser fünften Woche der Mobilisierung gegen Präsident Moïse kam es auch zu mehreren wahllosen Morden, begangen von auf Motorrädern zirkulierenden Paramilitärs im Dienst der Regierung wie etwa im Quartier Carrefour Feuilles im Südwesten der Hauptstadt. Haiti erlebt das Handeln von «Scharfschützen», die Menschen mit Kopfschüssen exekutieren. Viele fragen sich, ob die schwer bewaffneten Ausländer in der Security von Jovenel Moïse auch auf Demonstrierende schiessen oder ob sie in ihrer «Freizeit» vermummt operieren.
Die Präsenz von Scharfschützen wurde schon während der Demonstrationen gegen die Regierung 2018 denunziert.
Seitdem am letzten 15. September die Proteste gegen Jovenel Moïse wieder begonnen haben, beschloss eine unbestimmte Anzahl von Banditen, die Unordnung und den Mangel an institutionellen Sicherheitsdispositiven auszunutzen, um zu rauben und Lösegeld für Entführte zu fordern.
Ebenfalls heute Donnerstag (17. Oktober) wurden drei Mitglieder der Nachrichtenredaktion des privaten Radio Ibo während Demonstrationen in der Gegend unter Mordandrohung die Portemonnaies und Ausweispapiere geraubt. Mehrere Demonstrierende haben ebenfalls berichtet, während der Proteste gegen die Regierung ausgeraubt worden zu sein.