Kolumbien: Solidarität für bedrohten Ex-Nestlé-Gewerkschafter

Montag, 26. November 2012


Protestbriefaktion wegen Drohungen gegen Sinaltrainal

Anfang November haben aktuelle und ehemalige Arbeiter von Nestlé Kolumbien in Bugalagrande erneut Morddrohungen erhalten. Innerhalb von wenigen Tagen sind zweimal Drohungen gegenüber Führungspersonen bei der Gewerkschaft Sinaltrainal eingegangen. Die Gewerkschafter müssten, so die Drohungen per SMS und per Brief, bis am 1. Dezember aus der Region verschwinden, andernfalls würden sie umgebracht. Die jüngsten Morddrohungen betreffen zudem auch Führungspersonen des regionalen Gewerkschaftsdachverbands CUT Valle sowie von Sintramunicipio, welche die Nestlé-Gewerkschaft während der jüngsten Proteste unterstützt haben.

In Bugalagrande protestieren Gewerkschafter seit Ende Oktober vor der Nestlé-Fabrik und fordern, dass der im Juni unterzeichnete Gesamtarbeitsvertrag erfüllt wird. Es ist auffällig, dass Gewerkschafter Drohungen erhalten, welche in einen Arbeitskonflikt mit Nestlé involviert sind. Nestlé hat sich dazu nicht geäussert und unternimmt keine Anstrengungen, um die Sicherheit der Gewerkschafter zu garantieren.

Unsere Sorge angesichts der aktuellen Situation ist nicht unbegründet: Bereits in früheren Jahren sind Arbeiter von Nestlé Kolumbien wiederholt bedroht und eingeschüchtert worden. Einige von ihnen wurden gar ermordet. Im Zusammenhang mit der Ermordung des Sinaltrainal-Gewerkschafters Luciano Romero, der 2005 von Paramilitärs entführt, gefoltert und getötet wurde, wurde im März dieses Jahres gegen die Nestlé AG und führende Direktoren des Konzerns wegen unterlassener Schutzmassnahmen eine Strafanzeige in der Schweiz eingereicht.

Fordern Sie Nestlé dazu auf, Sicherheitsmassnahmen zum Schutze der Arbeiter/innen zu treffen und schicken Sie dem CEO Mr. Paul Bulcke einen Protestbrief! Unterschreiben Sie dafür den Standardbrief im Feld unten und drücken Sie den Button "Mail versenden"!

Hier zur Unterschrift!













Deutschland, Chile: Staatsgelder für die Colonia Dignidad

Mittwoch, 21. November 2012

Colonia Dignidad: Inbegriff der nazistischen Präsenz im pinochetistischen Chile. Seit Jahrzehnten läuft die "Aufarbeitung" der von der deutschen Colonia begangenen Verbrechen - doch das ändert nichts an der Tatsache, dass auch heute noch staatliche deutsche und chilenische Gelder an die Nazigründung fliessen.
S. dazu:

Straftäter feiert in einstiger Colonia Dignidad

 Oktoberfest statt Gefängnis: Straftäter Mücke zeigt sich gut gelaunt

und

 Weiter Ermittlungen gegen Hartmut Hopp

 beides auf amerika21.de

 

Kolumbien: Gewalt in Medellín eskaliert

Soziale Organisationen in Medellin sehen sich nach massiven Protesten weiterhin der Bedrohung durch paramilitärische Gruppen ausgesetzt
Medellín. Die Gewalt gegen Künstlerkollektive des Wohnbezirks "Comuna 13" in der kolumbianischen Stadt Medellín eskaliert. In den letzten drei Wochen sind die Aktivisten und Rapper Elider Varela alias "El Duke" und Robert Barrera ermordet worden. Daraufhin verließen 60 Jugendliche aus unterschiedlichen Kulturkollektiven und sozialen Organisationen demonstrativ den Bezirk, da sie ihre persönliche Sicherheit in Gefahr sahen.
Im Bezirk Comuna 13 haben soziale Organisierung und paramilitärische Gewalt eine lange Geschichte. Vor zehn Jahren fand hier die größte urbane Militäraktion der kolumbianischen Geschichte statt. Bei der vom 16. bis zum 19. Oktober 2002 andauernden "Operación Orión" drangen 1.500 Soldaten in das bis dahin von keiner paramilitärischen Organisation dominierte Viertel ein. Es gab mehrere Tote, viele Verletzte und hunderte Festnahmen. In der Folge mobilisierten die Bewohner zu massiven Protesten und zivilgesellschaftliche Organisationen begannen einen Prozess der Aufarbeitung. Belegt ist, dass während dieser Tage 92 Jugendliche aus der Comuna 13 verschwanden. Ihr Verbleib ist bis heute ungeklärt.
Die Comuna 13 entstand als Arbeiterbezirk, in dem sich bis heute vor allem Landbevölkerung ansiedelt. Die Randlage macht den Stadtteil zu einem Verbindungskorridor der ländlichen Gegenden hin zum urbanen Raum durch den Waffen, Drogen, aber auch andere Güter wie z.B. Benzin transportiert werden. Auch aus der Sicht der Stadtentwicklung ist der Bezirk von Interesse, da sich hier der Ausbau von Straßen und touristischen Aussichtspunkten anbietet.

Nach den Gewaltausbrüchen von 2002 konnten paramilitärische Gruppierungen hier Fuß fassen. Heute konkurrieren die bewaffneten Gruppen "Oficina de Envigado" und die "Urabeños" um die Vormachtstellung.
Künstlerkollektive, wie "Son Batá", dem der ermordete El Duke angehörte, erreichen mit Musik, Kunst und Kultur vor allem die Jugendlichen in der Comuna 13. Sie positionieren sich vehement gegen Gewalt und die paramilitärische Vereinnahmung ihres Bezirks.
Die Umstände des Mordes an El Duke sind bislang, wie auch die weiterer elf im Zeitraum von 2010 bis 2012 erschossenen pazifistischen Rapper aus der Comuna 13, ungeklärt. Die Betroffenen trauen weder den polizeilichen Ermittlungen noch der Justiz. Häufig wird sogar von der Erstattung einer Anzeige abgesehen.
In öffentlichen Äußerungen betonen die Aktivisten, dass ihre Situation kein Einzelfall ist. Nicht nur soziale Organisationen und ihre Vertreter sind der Bedrohung durch paramilitärische Gewalt ausgesetzt, sie sehen die Sicherheit der Bewohner der Comuna 13 insgesamt nicht gewährleistet.

Modellstädte in Honduras verfassungswidrig


*Modellstädte in Honduras verfassungswidrig*

*Oberster Gerichtshof stimmt Verfassungsklagen zu.
Regierungsvertreter erklären das Projekt für beendet*

/Von Johannes Schwäbl/

Tegucigalpa. Das umstrittene Projekt der Modellstädte wird in Honduras
vorerst nicht realisiert. Grund dafür ist die Entscheidung des Obersten
Gerichtshofes, der Mitte Oktober die sogenannten Sonderentwicklungszonen
(RED) als verfassungswidrig einstufte. Demnach sahen dreizehn der fünfzehn
Richter in dem Dekret 283-2010, welches der Kongress im Januar 2011
verabschiedet hatte, eine Verletzung der in der Verfassung
festgeschriebenen Prinzipien der nationalen Souveränität, des
honduranischen Territoriums und der festgelegten Regierungsform.
Modellstädte sind eine Art Sonderwirtschaftszone mit eigener Gesetzgebung
und einem eigenen Regierungssystem.

Mit der Entscheidung bestätigte das Plenum des obersten Gerichtshofes das
bereits Anfang Oktober gefällte Urteil der Verfassungskammer und entschied
zu Gunsten der Verfassungsklagen, die von Gegnern der Modellstädte
eingereicht wurden. Die Anzeigen wegen Landesverrat gegen einen Großteil
der Kongressmitglieder und den De-facto-Präsidenten Porfirio Lobo, die von
Aktivisten eingereicht wurden, werden allerdings nicht weiter verfolgt.

Während Vertreter indigener und sozialer Organisationen das Urteil
begrüßten, zeigten sich Präsident Lobo und Abgeordnete des
honduranischen Kongresses enttäuscht über die Entscheidung. Diese hatten
das Projekt bis zuletzt vorangetrieben und verteidigt. Laut eigenen
Aussagen werden die Vertreter der Exekutive und der Legislative das Urteil
aber respektieren. Der Präsident des Kongresses und starke Befürworter
der Modellstädte, Juan Orlando, sprach von einem "endgültigen Aus" des
Projektes. Vertreter sozialer Organisationen befürchten allerdings, dass
das Projekt zu einem späteren Zeitpunkt und mit kleinen Veränderungen
wieder aufgegriffen werden könnte.

In den vergangenen Wochen sorgten die geplanten Modellstädte für viel
Diskussion, welche auch in den honduranischen Medien ein breites Echo fand.
Gegner der Modellstädte führten zahlreiche Protestaktionen durch und
reichten knapp 70 Verfassungsklagen und 12.000 Unterschriften gegen die
Modellstädte ein. Die Proteste gegen die Modellstädte wurden von einem
breiten Spektrum aus sozialen und indigenen Organisationen, Feministischen
Gruppen, Gewerkschaften, Anwälten und Aktivisten der Demokratiebewegung
getragen. Ende September wurde der Anwalt Antonio Trejo, der sich gegen die
Modellstädte einsetzte und an den eingereichten Verfassungsklagen
beteiligt war, ermordet.

Um das Projekt der Sonderentwicklungszonen zu ermöglichen hatte der
honduranische Kongress im Januar 2011 durch das Dekret 283-2010 die
Verfassungsartikel 304 und 329 geändert. Die als Modellstädte
bezeichneten Gebiete auf honduranischem Territorium sollten von der
nationalen Regierung unabhängig sein und von einem internationalen
Investorengremium verwaltet werden. Zudem sollten die Stadtstaaten über
eigene Gesetze und ein eigenes Justiz-, Polizei- und Regierungssystem
verfügen.

Die Projekte hätten zu zahlreichen Vertreibungen indigener Gemeinden
geführt und den ungebremsten Ausverkauf und die Ausbeutung der in den
Gebieten vorhanden natürlichen Ressourcen ermöglicht. Trotz der laufenden
Verfassungsklagen hatte die honduranische Regierung bereits Verträge mit
Investoren abgeschlossen. Diese zogen sich aber aufgrund der
undurchsichtigen Rechtslage bereits Anfang Oktober wieder aus dem Projekt
zurück. Nach dem Scheitern in Honduras und zuvor in Madagaskar ist jetzt
Jamaika als möglicher neuer Standort für Modellstädte im Gespräch.

/amerika21.de -- 17. November 2012/

Südmexiko-Newsletter Oktober/November 2012



H I N W E I S E

*75 Jahre medico international schweiz - Mit den Zapatistas Geburtstag feiern*
Samstag, 17.11.2012
Auf den Spuren von medico. Eine Entdeckungsreise in Zürich zu Orten
des solidarischen Handelns.
13 bis 17 Uhr, Beginn halbstündlich, Kasama, Militärlangstr. 87a:
Von der Direkten Solidarität mit Chiapas erfährt ihr was das
Autonomieprojekt der Zapatistas mit Basisgesundheit und alternativem
Handel zu tun hat.
18 Uhr, Podiumsgespräch im Kulturmarkt mit anschliessendem Fest und
Fotoausstellung. Mehr Infos: http://www.chiapas.ch


*Theaterlesung zu Ciudad Juarez*
Mit Perla de la Rosa und Guadalupe de la Mora, Theaterkollektiv Telón
de Arena, Ciudad Juarez

Montag, 19. 11. 2012, 19.30 Uhr - Infoladen Kasama, Militärstrasse
87a, 8004 Zürich
Dienstag, 20.11.2012, 19.30 Uhr - Infoladen Reitschule,
Neubrückstrasse 8, 3011 Bern

Ciudad Juárez an der Grenze zur USA geprägt vom Drogenkrieg und
Femiziden ist eine der gewalttätigsten Städte der Welt. Die beiden
Aktivistinnen berichten über ihre Arbeit im Theaterkollektiv, die
zunehmende Militarisierung sowie die Folgen der Straflosigkeit bei den
Frauenmorden.
Zu Beginn wird ein Fragment des Stücks "El enemigo" von Perla de la
Rosa vorgeführt.
Anschliessende Diskussion. Mit Übersetzung.
Mehr Infos auf http://www.chiapas.ch

*Nein zur Asylgesetzrevision: Ya basta!*
Die Direkte Solidarität mit Chiapas unterstützt das Referendum gegen
die dringlichen Massnahmen der Asylgesetzrevision. Rund alle zwei
Jahre gibt es eine Verschärfung des Asylgesetzes, jetzt ist es bereits
die 10. Verschärfung: Ya basta!

Habt ihr auch genug, dann unterschreibt den Referendumsbogen:
http://www.asyl.ch/wp-content/uploads/2012/10/20121022_referendumsbogen_DE_IO_Neutral.pdf
Mehr Infos auf http://www.asyl.ch

O A X A C A

*Konflikt um spanisches Windpark-Megaprojekt verschärft sich*
Das Tochterunternehmen der spanischen Windenergie-Firma Preneal nutzte
den in Mexiko sehr wichtigen Feiertag Allerheiligen am 1. November, um
die widerständige lokale Bevölkerung auszutricksen. Die BewohnerInnen
von Alvaro Obregon (bei San Dionisio del Mar), die gegen den grössten
geplanten Windenergie-Park Lateinamerikas opponieren, befanden sich
nicht an ihrem Strassenkontrollposten, als die Spanier mit rund
zwanzig Polizisten zur Lagune vordrangen. Diese führten erste Arbeiten
für die Anlegestationen zur Sandbank durch, auf der 132 riesige
Windmühlen gebaut werden sollen (die 3 MW-Rotoren haben einen
Durchmesser von 126 Meter).
Zufällig war die lokale Menschenrechtsorganisation Codigo DH mit
Leuten aus dem Widerstand vor Ort. Zivile Windpark-Befürworter
bedrohten sie und hinderten sie kurz mit einem Pick-up an der
Weiterfahrt. Tags darauf kam es zu einer offenen Konfrontation
zwischen der Polizei und den WindparkgegnerInnen. Codigo DH sorgt sich
um die Sicherheit lokaler Leute, die im Widerstand organisiert sind.
Der Anführer des Widerstands in San Dinosio del Mar erlitt bereits
zwei Attentatsversuche.

Nur einige Tage zuvor besuchte der ehemalige mexikanische Präsident
Calderón die Region, um mit dem Gouverneur von Oaxaca drei Windparks
einzuweihen. Sie hielten eine feierliche Rede über den Fortschritt
dank grüner Energie ? die lokale Bevölkerung hingegen verfügt nicht
mal über fliessendes Wasser.

Hintergrund:
Indigene blockieren größtes Windkraftprojekt Lateinamerikas
https://amerika21.de/meldung/2012/11/67456/widerstand-windkraft-oaxaca
Windkraftgegner in Mexiko massiv bedroht
http://amerika21.de/meldung/2012/10/63771/windkraft-mexiko

Berichte auf Spanisch:
En complicidad con el Estado, Mareña Renovables despoja de su
territorio a pobladores de la Región del Istmo
http://www.codigodh.org/2012/11/01/en-complicidad-con-el-estado-marena-renovables-despoja-de-su-territorio-a-pobladores-de-la-region-del-istmo/
Sin respeto a los pueblos indígenas, no se puede hablar de energías
limpias - RedTDT
http://www.redtdt.org.mx/d_comunicados.php?id_comunicado=1219&descargable=31102012Boletin%20ProyectosEolicosOaxaca.docx


*Silberbergbau - Weitere Aggressionen und geplantes Antiminentreffen*
Am 22. Oktober 2012 ereignete sich die fünfte Aggression seit
Jahresanfang gegen die Minengegner in San José del Progreso, Oaxaca.
Polizeieinheiten schlugen die Proteste gegen den Bau einer
Wasserleitung zur Mine Cuzcatlán nieder. In den letzten zwei Jahren
sind im Konflikt um die Mine vier Menschen getötet worden.
Weiterlesen: Minengegner in Mexiko weiter unter Druck
http://amerika21.de/nachrichten/2012/10/66174/mexiko-silberbergbau

Bitte unterstützt die folgende Eilaktion des Colectivo Oaxaqueño, die
über die Webseite des Red TDT direkt unterschrieben werden kann:
Alto a los trabajos de introducción de manguera de agua para minera en
territorios indígenas en Oax.
http://www.redtdt.org.mx/d_acciones/d_visual.php?id_accion=237


*Spendenaufruf: Antiminentreffen in Oaxaca*
Vom 18. Bis 23. Januar 2013 werden sich von Minenprojekten betroffene
Gemeinden aus ganz Mexiko und Zentralamerika in Capulalpam de Méndez
in Oaxaca treffen. Der Austausch von Widerstandserfahrungen findet
unter der Parole «Ja zum Leben - Nein zum Bergbau» statt.
In den letzten Jahren haben transnationale Bergbaukonzerne ihre
Operationen in Lateinamerika massiv vorangetrieben. Neben
Umweltzerstörungen wurden in Zuge dieser Projekte auch zahlreiche
Menschenrechtsverletzungen begangen. In Mexiko wurden allein in diesem
Jahr vier Anti-MinenaktivistInnen ermordet und zahlreiche weitere
verletzt.
Das Forum organisiert die widerständigen Gemeinde Capulalpam de Méndez
zusammen mit dem «Oaxaca-Kollektiv für die Verteidigung der
Territorien», einer Allianz aus sozialen Organisationen. Es werden
rund 300 TeilnehmerInnen aus verschiedenen Ländern erwartet. Zur
Deckung der Kosten für die Anfahrt, Unterkunft, Verpflegung und
Materialien fehlen noch 8000 Euro. Die OrganisatorInnen bitten um
internationale Unterstützung zur Deckung dieser Kosten.

Eure Spenden bitte bis spätestens Ende Dezember 2012 auf das unten
erwähnte Konto mit dem Spendenstichwort «MINENTREFFEN OAXACA».
Herzlichen Dank für Eure Solidarität!

Konto Schweiz:
Direkte Solidarität mit Chiapas, Eglistrasse 25, 8004 Zürich,
Konto-Nr. 34-529800-6

Konto Deutschland:
CAREA e.V., Konto-Nr. 753671607, Postbank Frankfurt, BLZ 500 100 60

*Haftbefehle gegen die mutmusslichen Mörder von Bety und Jyri*
Finnische Politiker erzielten mit Druck auf die Regierung von Oaxaca
kleine Fortschritte in der Aufklärung der Morde an den
MenschenrechtsaktivistInnen Bety und Jyri. Die beiden Aktivisten
wurden 2010 während einer Solidaritätskarawane in das autonome
Gemeinde San Juan Copala erschossen. Gegen zwölf mutmassliche Täter
erliess die Staatsanwaltschaft Haftbefehle. Sobald die Behörden die
ersten Verdächtigen festnehmen, haben sie sechs Monate Zeit für die
Ermittlungen, danach muss der Prozess beginnen.
Weiterlesen: http://amerika21.de/nachrichten/2012/10/63598/mexiko-bety-jyri

C H I A P A S

*Video zu den Angriffen auf die zapatistische Gemeinde Comandante Abel*

Es gibt ein neues, sehenswertes Video von Promedios Chiapas (12 Min.,
mit deutschen Untertiteln) zu den paramilitärischen Übergriffen auf
die neu gegründete zapatistische Gemeinde Comandante Abel. Das Video
entstand im Rahmen einer Solikarawane, welche die zapatistische
Gemeinde besuchte und die Menschenrechtsverletzungen dokumentierte.
https://www.youtube.com/watch?v=0wdlId3uIbw

Hintergrundinfos zum zapatistischen Konflikt und zu Comandante Abel:
http://sanmarcosberlin.blogsport.de/2012/09/16/weitere-bedrohungen-und-uebergriffe/

M E X I K O

*Drogenkartelle plündern staatlichen Ölkonzern*
Die nach Deutschland geflüchtete mexikanische Journalistin Ana Lilia
Pérez muss in ihrem Land um ihr Leben fürchten seit ihr Buch «el
cartél negro» veröffentlicht wurde. Sie deckte die Verstrickungen
zwischen Drogenkartellen, Politikern und dem Ölkonzern Pemex selbst
(!) auf, die alle auf ihre Weise von der Plünderung des schwarzen
Goldes profitieren.
Weiterlesen:
http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-10/pemex-drogen-mafia-mexiko/komplettansicht


*Wer Beton sät, wird Zorn ernten - Buch zur mexikanischen Umweltbewegung*
Der mexikanische Tageszeitung-Journalist (la jornada) Luis Hernández
Navarro zeichnet in seinem auf Deutsch übersetzten Buch nach, wie die
mexikanische Umwelt im Verborgenen zerstört wird. Rund 20 Prozent des
mexikanischen Territoriums sind an Bergbaulizenzen vergeben. Er zeigt
die Umweltbewegung von unten auf in ihrem Kampf gegen Mega-Staudämme,
verseuchtes Wasser und Ermordung ihrer AktivistInnen.
Weiterlesen:
http://www.blickpunkt-lateinamerika.de/lesen._hoeren._sehen/msgf/buchvorstellung%3A_mexiko_-_wer_beton_saet_wird_zorn_ernten.html


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http://www.chiapas.ch

Wahl-Infos Nicaragua, USA

Mittwoch, 7. November 2012

Etwas Hintergrund zu den US-Wahlen, insbesondere auch die Wahlbetrugsmanöver (bipartisan) zur Beseitigung des Wahlrechts von Segmenten der Unterklassen:

http://www.democracynow.org/
(englisch)


Zum sandinistishen Wahlsieg: Berichte insbesondere von gestern Montag auf

www.rlp.com.ni
(spanisch)

Wirbelsturm Sandy: Katastrophenkapitalistische Nabelschau

----Ein aufmerksames VSC-Mitglied hat Folgendes in der NZZ vom 6. November 2012 gefunden:

Zynische Nabelschau
Was die Medienberichte über den Tropensturm «Sandy» kaum beachteten
Die Verwüstungen, welche der
Tropensturm «Sandy» in der
Karibik anrichtete, fanden kaum
die Aufmerksamkeit der Medien.
Ein Missverhältnis.

René Grossenbacher

Am Montag, dem 22. Oktober, baute
sich in der Karibischen See der Tropensturm
«Sandy» auf und nahm Kurs auf
Jamaica. Zwei Tage später verursachte
er dort Überschwemmungen; 37 Menschen
kamen ums Leben. In der Nacht
zum Donnerstag erreichte «Sandy»
Santiago de Cuba, die zweitgrösste
Stadt Kubas mit einer halben Million
Einwohnern. Sie wurde verwüstet.
«Sandy» machte auf seinem Weg durch
den Osten Kubas 50 000 Häuser unbewohnbar,
zerstörte Ernten, legte die
Infrastruktur lahm. Es ist der schlimmste
Hurrikan im Osten Kubas seit 1957.
Die Schäden gehen in die Milliarden.
Am Dienstag, dem 30. Oktober, traf
«Sandy» auf das amerikanische Festland.
Obwohl der Sturm an Intensität deutlich
nachgelassen hatte, waren die Folgen
ebenso gravierend: Millionen Haushalte
ohne Elektrizität, Todesopfer, zerstörte
Häuser, vernichtete Ernten.
Wie gingen die Schweizer Medien
mit diesen Fakten um? Am Samstag, als
die Tragödie in Haiti und Kuba bereits
bekannt war, finden sich in der Swissdox-
Datenbank 25 Beiträge mit dem
Stichwort Sandy. Das Ereignis wurde
allenfalls als knappe Agenturmeldung
beachtet. In der Sonntagspresse wurde
bereits die Bedrohung der USA thematisiert,
auf die Verheerungen in der
Karibik wurde allenfalls am Rande oder
in Nebensätzen eingegangen.
Am Montag, als klarwurde, dass
«Sandy» die USA nicht verschonen
würde, stieg die Zahl der Beiträge auf
83, ohne dass die Katastrophe in der
Karibik noch thematisiert worden wäre.
Am Dienstag schliesslich, als die Ausmasse
der Bedrohung für die USA erkennbar
wurden, waren die Medien
schon randvoll mit Berichten. Die Swissdox-
Datenbank vermeldet 137 Einträge.
Am Mittwoch ist der Hype total. 156
Dokumente spuckt nun die Datenbank
aus. Kuba wird in diesem Zusammenhang
überhaupt nicht mehr erwähnt.
Die surreale Ungleichgewichtung
derselben Naturkatastrophe zeigt vor
allem eines: den kaum noch zu überbietenden
Zynismus eines Journalismus,
der sich offenbar vom Ziel verabschiedet
hat, das Weltgeschehen adäquat abzubilden.
Stattdessen erhalten die
Machtzentren mit ihren gigantischen
Informationsapparaten grotesk mehr
Aufmerksamkeit als andere Weltgegenden.
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René Grossenbacher ist Medienforscher.



Zur Erinnerung:

Sammelaktion Wirbelsturm  
Wir sammeln für die vom Wirbelsturm Sandy geschädigte Bevölkerung im Osten von Cuba - Spenden an:

Vereinigung Schweiz-Cuba
Postcheckkonto
30-36190-7
Vermerk: "Wirbelsturm Sandy"