ZWEITES UPDATE Eilaktion: Paramilitärs bedrohen Landvermessungsaktion in Vallecito, Honduras

Donnerstag, 30. August 2012

Liebe UnterstützerInnen,

hier ein weiteres Update zur Bedrohung der Landvermessung in Vallecito (Gemeinde Limón, Dept. Colón), Honduras.

Die Lage im Camp neben dem zu vermessenden Gelände ist weiter angespannt. Schwerbewaffnete haben am Mittwoch Nachmittag noch einmal starke Präsenz gezeigt, sind allerdings nicht nochmals in das Camp eingedrungen. Am frühen Abend waren vom von Paramilitärs besetzten Nachbargelände her wieder Schüsse zu hören, wie ein Teilnehmer unserer der Journalistendelegation des Ökumenischen Büros, der sich noch dort befindet, berichtete.  In der Provinzstadt Tocoa (etwa auf halbem Weg zwischen La Ceiba und Vallecito) sind, wie bereits berichtet, die Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei eingetroffen, inzwischen auch ein Kontingent Militärs. Dem Vernehmen nach liegt die Entscheidung über das weitere Vorgehen beim Militär. Die Organisatoren der Vermessungsaktion von der Garifuna-Organisation OFRANEH haben den Eindruck, dass man auf Zeit spielt. Ihnen wurde gesagt, man warte auf einen "Befehl von oben". Sie bitten daher weiter DRINGEND darum, bei den honduranischen Autoritäten darauf hinzuwirken, dass die Landvermessungsaktion gemeinsam mit dem staatlichen Agrarinstitut wie geplant durchgeführt werden kann und physische Integrität der Organisationsmitglieder, UnterstützerInnen und BeobachterInnen vor Ort in Vallecito gewährleistet wird.

Wir bitten weiter um Anrufe und Emails an die in der Eilaktion genannten Stellen. Der vorgeschlagene spanische Text ist auch weiterhin gültig. Gut wäre auch, vorhandene Medienkontakte zu nutzen um das Thema bekannt zu machen. Es hängt u.a. vom erzeugten Druck ab, ob die Vermessungsaktion noch am heutigen Donnerstag oder Freitag durchgeführt wird.

Mit Dank und freundlichen Grüßen
Honduras JournalistInnen Delegation 2012
und Ökumenisches Büro.


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EILAKTION - Kontakte und Textvorschlag:
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OFRANEH fürchtet um die Sicherheit der AktionsteilnehmerInnen und
-beobachterInnen und bittet dringend um /*sofortige*/Anrufe bei den
folgenden Stellen:

Ministro del Instituto Nacional Agrario, Sr. Cesar Ham:
+(504)96-69-15-29; 94-55-04-77.

Ministro de la Secretaria de Seguridad, Sr. Pompello Bonilla:
+(504)99-90-17-73.

Director General de Policia, Juan Carlos Bonilla: +(504)97-58-17-30.

Vocero de la Policia, Héctor Iván Mejía: +(504)94-62-47-29.


*Wahlweise sind auch rasche e-mails an die folgenden Adressen hilfreich:*

-Ministro de las Etnias, Sr. Luis Green: luisgreen65@yahoo.es

-Fiscalía General de la Republica, Sr. Luis Alberto Rubí: lrubi@mp.hn,

-Ministro del Instituto Nacional Agrario, Sr. Cesar Ham: cham@ina.hn,
hrodriguez@ina.hn

-Ministra de Justicia y Derechos Humanos,  Sra. Ana Pineda:
info@sjdh.gob.hn, <info@sjdh.gob.hn>  *i.quintanilla@sjdh.gob.hn*




*Möglicher Text für eine Protestmail:*

(Estimado/a Sr/a ...)

Estamos sumamente preocupados por la seguridad e integridad física de
las personas que se encuentran en Vallecito (Limón, Departamento de
Colón) para observar y acompañar la remedición de un terreno que está
ocupado por hombres fuertemente armados. Pedimos que se garantice la
integridad física de las personas allá presentes, así como la de los
miembros de la Organización Fraternal Negra Hondureña (OFRANEH). Hacemos
un llamado a las Autoridades para que se proteja al pueblo garífunaen
Vallecito, y así se evite una posible masacre a manos de aquellas bandas
armadas.


(Atentamente...)

(Deutsche Übersetzung: Wir sind sehr besorgt um die Sicherheit und die
physische Unversehrtheit der Personen, die sich derzeit in Vallecito
befinden um die Neuvermessung eines Landstückes zu beobachten und zu
begleiten, das von schwerbewaffneten Personen besetzt gehalten wird. Wir
bitten darum, dass die physische Unversehrtheit der dort anwesenden
Personen gewahrt wird, vor allem auch die der Mitglieder der
Organizacion Fraternal Negra Hondureña (OFRANEH). Wir fordern die
Autoritäten auf, die Gemeinschaft der Garifuna in Vallecito zu schützen
und so ein mögliches Massaker durch bewaffnete Gruppen zu verhindern.

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Letzte Nachrichten aus Vallecito - "Bitte den Druck aufrecht erhalten!"

Die Telefone der angegebenen Stellen sind offensichtlich derzeit alle nicht aktiv, Anrufbeantworter können aber besprochen werden.
Bitte auch weiter Emails senden (siehe Eilaktion unten), der vorgeschlagene Text ist weiterhin gültig.

Grüße aus dem Öku-Büro,

Andrés Schmidt
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Nachrichten von vor Ort:
„Die Vermessungsaktion mit dem Agrarinstitut INA heute (28.8.) verlief problemlos, für morgen frueh um 8 Uhr haben sich Staatsanwaltschaft plus eine Sondereinsatztruppe der Polizei (vom departamento de investigacion criminal) angekündigt, momentan scheint es also zu klappen, den nötigen Druck aufzubauen - bitte noch nicht nachlassen - die Leute im Camp sind deswegen derzeit ganz guter Dinge, aber natürlich auch immer noch besorgt, wegen der Bewaffneten, die weiterhin rundum sind."

Sollte die Vermessung erfolgreich durchgeführt werden, ist weiterhin Aufmerksamkeit erforderlich, damit die Kooperativen das wiedergewonnene Land auch real bewirtschaften können.

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Auszug aus der Verlautbarung von OFRANEH (Organisación Fraternal de Negros en Honduras, honduranische Garifuna-Organisation)
vom Di, 28. August um 22:00 Uhr:

DIE EINSCHÜCHTERUNGEN GEGEN DIE GARÍFUNAS IN VALLECITO DAUERN AN


Heute um 8:00 Uhr früh begann der Prozess der Vermessung der Ländereien der Garífuna-Kooperative Ruguma.

Währenddessen fuhren kontinuierlich Motorräder und Autos mit schwer bewaffneten Männern umher, die dem Sicherheitsdienst von Reynaldo Villalobos angehören, der sich des Landes von 5 von 6 Garífuna-Kooperativen bemächtigt hat. Trotzdem wurde der größte Teil der Kooperative Ruguma vermessen, abgesehen von dem Teil, den die Bewaffneten besetzt halten.

Bis heute haben wir weder die Hilfe der Staatsanwaltschaft, noch der Sicherheitskräfte erhalten.

Gestern Nacht (Montag) um 23:00 Uhr drangen 8 mit illegalen Waffen ausgerüstete Männer in das Camp der Garífuna ein. Alle zwei Stunden waren Maschinengewehr-Salven aus der Nähe zu hören.

Zu den Männern von Villalobos kommen die Wächter des Palmölmagnaten Facussé, dessen Ländereien einen Teil von Vallecito umgeben.

Am fünften Tag der geplanten Vermessungsaktion hat die Regierung Lobo trotz der nationalen und internationalen Aufmerksamkeit es abgelehnt, die Sicherheit der Garífuna zu garantieren, während sie ihr Recht auf ihr angestammtes Land einfordert.



Wir hoffen weiter darauf, dass die Sicheheitskräfte des Staates die Neuvermessung begleiten werden, denn von ihr hängt unsere Ernährungssouveränität und die Zukunft unseres Volkes ab.



Nein zu den Charter Cities, Ja zur Ernährungssouveränität, Ja zum Leben, Nein zur Kultur des Todes, stoppen wir die Militarisierung der honduranischen Gesellschaft.

Wir danken für die nationale und internationale Solidarität, für eure Unterstützung in unserem Kampf der eurer ist.

Organizacion Fraternal Negra Hondureña, OFRANEH


OFRANEH
Organizacion Fraternal Negra Hondureña
Calle 19, #130.
Barrio Alvarado
La Ceiba, Atlantida,
Honduras
telefax: 504-24432492
email:garifuna@ofraneh.org/ ofraneh@yahoo.com
http://www.ofraneh.org
http://www.ofraneh.wordpress.com
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EILAKTION VOM 28.8.
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Hallo und guten Tag,

in der folgenden Eilaktion bitten wir um Ihre/eure Mithilfe in Form von Teilnahme und Weiterverbreitung.

Internationale Aufmerksamkeit ist im vorliegenden Fall entscheidend für einen positiven Ausgang des Vorgangs. Wichtig wäre eine schnelle Reaktion, am besten sofort, maximal im Laufe des heutigen Tages.

Der Text findet sich auch auf:
http://hondurasdelegation.blogspot.com/2012/08/eilaktion-paramilitars-bedro
hen.html



EILAKTION

*Paramilitärs bedrohen Landvermessungsaktion in Vallecito*

*(Gemeinde Limón, Departement Colón)*

Seit Sonntag, dem 26.8.2012 abends bedrohen schwerbewaffnete
paramilitärische Gruppen die gut 200 honduranischen und internationalen
TeilnehmerInnen und BeobachterInnen einer Aktion des
Garífuna-Dachverbandes OFRANEH (Organizacion Fraternal Negra Hondureña)
in dem Ort Vallecito (Gemeinde Limón, Departement Colón). OFRANEH plant
für den heutigen Dienstag gemeinsam mit dem staatlichen Agrarinstitut
INA die Begehung und Neuvermessung eines Grundstücks, das der
Großgrundbesitzer und einflussreiche Ölpalmmagnat Miguel Facussé für
sich beansprucht. AugenzeugInnen berichteten am Montag vom
Nachbargrundstück des neuzuvermessenden Terrains aus, dass die
Schwerbewaffeten, die es besetzt halten, mit Maschinengewehren in die
Luft schossen und dass beständig Pick-ups an ihrem provisorischen Camp
vorbeifuhren, auf denen ebenfalls Zivilisten demonstrativ ihre schweren
Waffen zeigten.
Mit Ausnahme von den ausführenden Beamten des INA haben sich sämtliche staatlichen Stellen bisher bedeckt gehalten.

OFRANEH fürchtet um die Sicherheit der AktionsteilnehmerInnen und
-beobachterInnen und bittet dringend um /*sofortige*/Anrufe bei den
folgenden Stellen:
Ministro del Instituto Nacional Agrario, Sr. Cesar Ham:
+(504)96-69-15-29; 94-55-04-77.
Ministro de la Secretaria de Seguridad, Sr. Pompello Bonilla:
+(504)99-90-17-73.
Director General de Policia, Juan Carlos Bonilla: +(504)97-58-17-30.
Vocero de la Policia, Héctor Iván Mejía: +(504)94-62-47-29.

*Wahlweise sind auch rasche e-mails an die folgenden Adressen hilfreich:*

-Ministro de las Etnias, Sr. Luis Green: luisgreen65@yahoo.es

-Fiscalía General de la Republica, Sr. Luis Alberto Rubí: lrubi@mp.hn,

-Ministro del Instituto Nacional Agrario, Sr. Cesar Ham: cham@ina.hn,
hrodriguez@ina.hn

-Ministra de Justicia y Derechos Humanos,  Sra. Ana Pineda:
info@sjdh.gob.hn, <info@sjdh.gob.hn>  *i.quintanilla@sjth.gob.hn*



*Möglicher Text für eine Protestmail:*

(Estimado/a Sr/a ...)

Estamos sumamente preocupados por la seguridad e integridad física de
las personas que se encuentran en Vallecito (Limón, Departamento de
Colón) para observar y acompañar la remedición de un terreno que está
ocupado por hombres fuertemente armados. Pedimos que se garantice la
integridad física de las personas allá presentes, así como la de los
miembros de la Organización Fraternal Negra Hondureña (OFRANEH). Hacemos
un llamado a las Autoridades para que se proteja al pueblo garífunaen
Vallecito, y así se evite una posible masacre a manos de aquellas bandas
armadas.


(Atentamente...)

(Deutsche Übersetzung: Wir sind sehr besorgt um die Sicherheit und die
physische Unversehrtheit der Personen, die sich derzeit in Vallecito
befinden um die Neuvermessung eines Landstückes zu beobachten und zu
begleiten, das von schwerbewaffneten Personen besetzt gehalten wird. Wir
bitten darum, dass die physische Unversehrtheit der dort anwesenden
Personen gewahrt wird, vor allem auch die der Mitglieder der
Organizacion Fraternal Negra Hondureña (OFRANEH). Wir fordern die
Autoritäten auf, die Gemeinschaft der Garifuna in Vallecito zu schützen
und so ein mögliches Massaker durch bewaffnete Gruppen zu verhindern.


*Auszug aus der Hintergrundinformation von OFRANEH zu der Neuvermessung:*

Sechs Agrarkooperativen der Garifuna (Empresa Ruguma, Saway,
Saway Sufritiñu, Walumugu, Satuye und Sinduru Free) erreichten im Jahr
1997 Landtitel über 1600 ha in Vallecito, Limón, Colón. Seither begannen
aber Invasoren sich dieser Ländereien zu bemächtigen und Beauftragte von
Miguel Facussé pflanzten dort 100 ha Afrikanischer Ölpalmen an. Ende
1999 fällte der Oberste Gerichtshof ein Urteil zugunsten der Garífuna
Kooperativen. Seit 2005 konnten diese aber kaum mehr auf ihrem Grundstück
präsent sein, weil inzwischen das Organisierte Verbrechen zwischen Limón
und Punta Piedras sein Terrorregime etabliert hatte und jegliche
Aktivitäten in der Zone zum Erliegen brachte. In der Folge tauchten
Fremde auf, die sich 900 der insgesamt vom Staatlichen Agrarinstitut
zugesprochenen 1600 ha aneigneten.

Im Juli 2010 unterzeichnete OFRANEH ein Abkommen mit dem staatlichen
Agrarinstitut INA, dass die Ländereien neu vermessen werden sollten. Die
Besetzer weigerten sich jedoch, die Staatsanwaltschaft und das INA auf
das Grundstück zu lassen. Deshalb beschlossen die lokale Organisation
Iseri Lidawari und OFRANEH für den 28.August 2012 eine öffentliche
Aktion, um zusammen mit dem INA auf friedliche Weise Zutritt zu dem
genannten Gebiet für eine Neuvermessung und nachfolgende Rückgabe an die
Garífuna-Kooperativen zu bekommen.


---------- End Forwarded Message ----------


KEESA-Medienmitteilung zum Lonmin/Xstrata-Massaker in Südafrika

Montag, 27. August 2012



(zas, 27.8.12) Die Mitverantwortung des in Zug domizilierten Bergbaukonzerns Lonmin am Massaker vom 16. August 2012 an 34 südafrikanischen Mineuren liegt für die hiesigen Mainstreammedien nach wie vor tief verborgen in einem Höllenschlund, den zu ergründen sie sich nicht anstehen. Wir verweisen dafür gerne auf ein Communiqué der „Kampagne für Entschuldung und Entschädigung im Südlichen Afrika“ (KEESA) auf der Homepage von Multiwatch, in dem sie auch diesen Zusammenhang aufnimmt.

Mexiko: Bullen schiessen auf US-Instruktoren

Samstag, 25. August 2012



(zas, 25.8.12) Gestern Freitag verletzten Mitglieder der mexikanischen Policía Federal mit Schüssen zwei Angehörige der US-Botschaft in der Nähe der Strasse von Mexiko-Stadt nach Cuernavaca. Die Botschaftsangehörigen, nach ersten, danach dementierten Berichten Mitglieder der US-Drogenbehörde DEA, waren einem offiziellen Comuniqué des mexikanischen Innen- und Marineministerien zufolge zusammen mit einem Offizier der mexikanischen Marine unterwegs zu einem Armeeschiessplatz. Als der Botschaftswagen in ein Nebensträsschen abbog, sei, so das offizielle Comuniqué, ein Wagen mit sichtbar schwer bewaffneten Zivilisten aufgetaucht, worauf der Diplowagen die Flucht ergriffen habe. Der Zivilwagen, dem sich kurz darauf drei weitere Wagen angeschlossen haben, habe die Verfolgung aufgenommen und auf die Pneus und Vordertüren des gepanzerten Fluchtwagens geschossen. Mittels eines Auffahrtmanövers sei er schliesslich gestoppt worden, so  La Jornada heute. Die beiden Botschaftsangehörigen seien  nicht lebensgefährlich verletzt worden und werden von La Jornada als die DEA-Mitglieder Jess Hoods Garner und Stan Dove Boss und als Ausbildner der mexikanischen Marine identifiziert. Laut offizieller Version handelte ses sich bei der Geschichte um ein Missverständnis. Die Polizei habe einen ähnlichen Wagen, in dem ein Entführungsopfer transportiert worden sei, gesucht und vermeintlich gefunden.
Havarierter Botschaftswagen

Paraguay: Große Beteiligung an Sozialforum

http://amerika21.de/

21. Aug 2012

Diskussionen über Strategien des Widerstands gegen den Putsch. De-facto-Präsident Federico Franco flüchtet vor Demonstranten

Von
Asunción. Am 14. und 15.August hat zeitgleich zum Nationalfeiertag Paraguays das erste Sozialforum in der Hauptstadt Asunción stattgefunden. Organisiert wurde es von der linksgerichteten Frente Guasú. Die zahlreichen Teilnehmer tauschten sich in 12 offenen Arbeitsgruppen mit dem Ziel aus, Strategien für den Widerstand gegen den parlamentarischen Putsch vom vergangenen 22. Juni zu entwickeln. Die Versammlungen fanden in Zelten statt, die auf dem Plaza de Armas gegenüber dem Parlament aufgebaut waren. Die Diskussionen gingen unter anderem um die Themenbereiche Souveränität und Landreform, Menschenrechte sowie soziale Sicherheit und Einbeziehung.
Höhepunkt des Forums war eine Demonstration durch die Innnenstadt von Asunción, an der sich tausende Menschen aller Altersgruppen, gesellschaftlicher und politischer Herkunft und aus allen Teilen des Landes beteiligten. Viele Demonstrationsteilnehmer meldeten sich zu Wort. "Ich bin eine von denen, die diese Situation jetzt im Land sehr empört", sagte Maria del Rosario Corbalan, eine Bäuerin aus Capiatá. "Der Marsch heute macht mir große Hoffnung, dass unser Kampf weitergehen wird und wir die Demokratie bei der Wahl 2013 wiederherstellen werden". Viktor Florentin, Mitglied einer Vereinigung von bäuerlichen Kleinproduzenten, zeigte sich besorgt über die Agrarpolitik der de-facto-Regierung. Die dringend notwendige Bodenreform werde verschleppt und den transnationalen Gen-Saatgutherstellern Tür und Tor geöffnet. Der Indigene Joselino Fleitas verwies darauf, dass während der Regierungszeit von Fernando Lugo viele Verbesserungen für die Menschen indigener Abstammung begonnen haben. "Zum ersten Mal hatten wir Zugang zu medizinischer Versorgung", so Fleitas.
Die Demonstration zog unter anderem zum Landwirtschaftsministerium, um gegen Minister Enzo Cardoso zu protestieren, der diesen Posten bereits unter der Regierung Lugo innehatte und nach dem parlamentarischen Putsch im Amt blieb. Ein weiteres Ziel war der Sitz der größten Tageszeitung ABC, die wegen ihrer offenen Unterstützung für Franco als "Putschisten-Zeitung" bezeichnet wurde.
In der Abschlußerklärung verurteilten die Teilnehmer die undemokratische Amtsenthebung des vom Volk gewählten Präsidenten Lugo. Dieser Putsch durch die etablierten Parteien sei ein schwerer Bruch des demokratischen Prozeßes im Land. Erneut würden jetzt die "drei Prozent der reichsten Bevölkerungsschicht von Paraguay, denen  85 Prozent von Grund und Boden, 90 Prozent der Medien, 70 Prozent der Supermarktketten und 80 Prozent der Importfirmen von Nahrungs- und Wirtschaftsgütern sowie gentechnisch verändertem Saatgut gehören", begünstigt, während eine Entwicklung für die Kleinbauern und Indigenen verhindert würde. Der De-facto-Regierung wird vorgeworfen, "den Kampf der sozialen Bewegungen für eine Agrarreform, bessere Bildung, umfassenden Schutz für Kinder, Jugendliche und Frauen, für Integrierung der indigenen Bevölkerung in die Gesellschaft, gegen Ausbeutung und Umweltverschmutzung durch transnationale Konzerne und viele weitere Maßnahmen zu kriminalisieren und den Willen des Volkes zu mißachten."

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Am 15. August gab Fernando Lugo anläßlich des Nationalfeiertages eine Pressekonferenz und betonte in einer Botschaft an das Volk den "historischen Moment dieses Tages". Lugo bedankte sich bei allen, die seine Regierung in den letzten vier Jahren bei ihrer Arbeit unterstützt haben und die auch jetzt mit ihm kämpfen, um ein "Paraguay für Alle" zu schaffen. Wörtlich sagte er: "Sie können uns aus dem Regierungspalast entfernen, aber nicht aus den Herzen der Menschen".
Als De-facto-Präsident Franco am Morgen des 15.August nach einer Kranzniederlegung das "Pantheon der Helden" im Zentrum der Stadt verließ, traf er auf Hunderte Demonstranten, die ihn auspfiffen und "Putschist" nannten. Daraufhin flüchtete er, begleitet von seinen Leibwächtern, in eine nahegelegene Bar.

Schweiz: Entsetzliche Zeiten


So ein Erfolg erfreut des Reporters Herz! Mittagsnachrichten am Radio: Kaum ist die neue Regelung zur Asylverweigerung für Leute aus visumsbefreiten Balkanländer – Roma, verdeutlicht der Nachrichtensprecher für solche, die schwer von Begriff sind – in Kraft, schon zieht das Simulantenvolk seine Asylanträge zurück. Denn, so erfahren wir, jetzt dauert die Antragsprüfung noch ganze zwei Tage. Alleweil genug Zeit für die Allrounder im Amt gegen MigrantInnen, Geschiss von wegen Pogromgefahren und so zu klären.
Und noch besser: In Tunesien hat die Schweiz endlich wieder einen Ansprechpartner. Die fromme Repressionsregierung dort hat nicht nur einen „Rücknahmevertrag“ (für die Menschenpakete) mit der Schweiz abgeschlossen (das gibt einen Batzen von der Entwicklungshilfe), sondern ist sogar bereit, auch solche ohne Ausweise „zurückzunehmen“ (für dieses korrekte Besitzdenken gibt es bestimmt nochmals einen Extrabatzen von der DEZA). Das ist fein, freut sich Mario Gattiker vom Amt gegen MigrantInnen (und mit ihm der DRS-Mann), denn die von dort sind sowieso Wirtschaftsflüchtlinge.
Das mit den Wirtschaftsflüchtlingen und so ist im Moment bei Syrien grad etwas komplizierter. Weshalb Gattiker heute im Tagi sagt: „Manchmal ist es sinnvoll, bestimmte Gesuche ruhen zu lassen. Solche aus Syrien behandeln wir derzeit nicht, sondern warten ab, was im Land passiert, denn wir können die Menschen zurzeit ohnehin nicht zurückführen“.
Erst morgen wieder.
Gattiker war bei Caritas für die Flüchtlingsbetreuung zuständig, seine Chefin Sommaruga ist SP-AntimigrantInnenturbo. Die Bundesrätin und ihre Partei wollen natürlich, ganz Orwell, nur deshalb „knallhart vorgehen“ (O-Ton Gattiker), um richtigen Flüchtlingen zu helfen. Die kommen aber nicht aus Syrien, zum Beispiel. Und gelangen sowieso kaum mehr ins Land. Weil sie dafür nebst viel Geld für ein Flugticket meist ein Visum bräuchten, das sie – hehe – aber nicht bekommen, und die Tour, auf Schweizer Botschaften einen Asylantrag zu stellen, hat ihnen Sommaruga auch vermasselt.
Trotz dieser Fortschritte sind nicht alle Probleme vom Tisch, wie uns ein Artikel heute im Tagi Online schmerzlich klar macht. Das Geschreibsel fängt so an:

Asylbewerber als Druckmittel

Von Mario Stäuble. Aktualisiert am 25.08.2012 
Ein Wohnungseigentümer will die Verwaltung des Hauses auswechseln lassen. Er droht damit, Flüchtlinge in seiner Wohnung unterzubringen, und tut dies schliesslich. Die anderen Eigentümer sind entsetzt.
 
Entsetzliche Zeiten.

Pressefreiheit und Massaker

Montag, 20. August 2012


(zas) Letzten Donnerstag massakrierte die südafrikanische Polizei nach vorläufigen Angaben 35 Arbeiter der Platinminengesellschaft Lonmin. Gestern Sonntag stellte die Unternehmensleitung den Streikenden ein Ultimatum: Heute zur Arbeit einfahren oder Kündigung. Das Ultimatum befolgte fast niemand, so dass die Bude heute „Grossmut“ zeigt, wie der Tages-Anzeiger Online heute in einem schönfärberischen Artikel der billigen Art meint.
Real ist die Geschichte anders: Erst wird für das Unternehmen massakriert, danach fordert es seinen Tribut: die Unterwerfung der Streikenden.
Wir lesen und hören in den Schweizer Medien viel über die Widersprüche der Streikenden mit dem ANC und dessen Gewerkschaften. Aber immer noch nichts darüber, dass Hauptaktionärin des Massakerbetriebs die in Zug domizilierte Xstrata ist, für die kürzlich auch in Peru gemordet wurde.  S. http://zas-correos.blogspot.ch/2012/08/sudafrika-massakrieren-fur-xstrata.html
Pressefreiheit.

Grabenkampf statt Wahlkampf in Venezuela

http://www.heise.de/tp/artikel/37/37452/1.html

Harald Neuber 17.08.2012

Seit einem Monat läuft in Venezuela die Kampagne für die Präsidentenwahl am 7. Oktober. Es wird mit harten Bandagen gekämpft

Einen Monat nach Beginn des Wahlkampfes in Venezuela wird der Konflikt zwischen Amtsinhaber Hugo Chávez und seinem Herausforderer Henrique Capriles Radonski mit zunehmender Härte ausgefochten. Die Armut in dem Land, mögliche Interventionen und Pläne zur Destabilisierung - es gibt kaum ein Thema, das in dem Schlagabtausch ausgespart wird. Knapp acht Wochen vor der Abstimmung am 7. Oktober stellt sich damit auch die Frage, wie es nach der Wahl weitergeht.
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Nach einem Drittel des Wahlkampfes, der am 1. Juli offiziell begonnen hatte, Venezuela aber eigentlich permanent beherrscht, steht das Thema der Armut im Fokus. Der smarte 40-jährige Capriles warf der linksgerichteten Chávez-Regierung zuletzt mehrfach vor, auf ihrem zentralen Gebiet, der Sozialpolitik, versagt zu haben. Obgleich die Chávez-Regierung seit ihrem Antritt Anfang 1999 die Erdöleinkünfte des Landes massiv in den Ausbau der Sozialsysteme gesteckt hat, gebe es nach wie vor 2,5 Millionen Menschen, die mit einer nur mangelhaften Ernährung auskommen müssen, sagte der Politiker der rechtspopulistischen Partei Primero Justicia.

Amtsinhaber Hugo Chávez. Bild: chavez.org.ve
Chávez würde dem Volk in diesem Zusammenhang "unverschämte Lügen" auftischen, schob Capriles nach: Auch 13 Jahre nach Beginn des als "Bolivarianische Revolution" bezeichneten Reformprozesses gebe es nach wie vor Straßenkinder in Venezuela.
Die Angriffe trafen Chávez. Sein Herausforderer sei "entweder ignorant oder ein großer Lügner, oder vielleicht doch eine Kombination aus beidem", entgegnete der 58-Jährige. Tatsächlich sei die Zahl der in extremer Armut Lebenden von 900.000 im Jahr 1998 auf derzeit 400.000 reduziert worden. Insgesamt würden noch 27 Prozent der Menschen in Armut leben, gestand der amtierende Präsident, um hinzuzufügen, "dass wir diese Quote in den kommenden Jahren auf Null senken werden".
Statistische Genauigkeit kann man im aufgeheizten Klima des Wahlkampfes kaum erwarten. Ein rascher Blick auf die Erhebungen des Nationales Statistikinstitutes (INE) geben dem Amtsinhaber jedoch Recht: Ende vergangenen Jahres gab INE-Präsident Elías Eljuri die extreme Armut mit 6,8 Prozent an. Die "einfache Armut" sei von 41 Prozent auf 27 Prozent gesenkt worden, sagte der Institutschef - und gab damit die gleiche Quote an, die Chávez nun nannte. "Das sind nachprüfbare Zahlen, die auch von der CEPAL, der UNO-Wirtschaftskommission für Lateinamerika, anerkannt sind", so Eljuri im Programm Contragolpe des staatlichen Fernsehkanals VTV.
Capriles präsentiert sich als Vertreter des "brasilianischen Modells"
Der Disput belegt zugleich eine neue Taktik der Opposition: Anders als in den vergangenen Jahren versucht sich Capriles als gemäßigte Variante des polarisierenden Chávez zu präsentieren. Die aggressive Kritik an der Sozialpolitik der amtierenden Regierung geht daher mit dem Entwurf eigener Sozialprogramme einher, die sich offensichtlich am brasilianischen Vorbild orientieren. Im Bundesstaat Miranda, dem Capriles als Gouverneur vorsteht, legte er ein Hungerbekämpfungsprogramm mit dem Titel "Hambre Cero" (Null Hunger) auf - eine offensichtliche Parallele zu dem Konzept "Fome Cero", das 2002 von dem damaligen brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva initiiert worden war.
Die Nachahmung des brasilianischen Modells trifft bei der dort regierenden Arbeiterpartei (PT) jedoch nicht gerade auf Begeisterung: "Wir amüsieren uns immer über Pressemeldungen, in denen Lula als Guter und Chávez als Böser dargestellt wird", sagte der führende PT-Politiker Valter Pomar, ein Vertreter des linken Parteiflügels, Ende Juni auf einer Konferenz der Linksfraktion im Bundestag. "Wir versuchen solche Darstellungen immer wieder zu entkräften", fügte Pomar dabei an. Vor allem in Venezuela würde sich die Opposition unter Cariles wiederholt als Verfechter des "brasilianischen Modells" präsentieren: "Es gibt aber keinen politischen Unterschied zwischen dem 'Lulaismus' und dem 'Chavismus' - es gibt zwischen uns nur eine uneingeschränkte Solidarität."

Herausforderer Henrique Capriles. Bild: hayuncamino.com
Neben dieser Imagekampagne der Opposition im laufenden Wahlkampf, wird die aktuelle politische Lage vor allem durch zwei Faktoren bestimmt: Zum einen ist es dem regierungskritischen Lager mit der Nominierung von Capriles erstmals gelungen, einen gemeinsamen Kandidaten aufzustellen. Zum anderen hatte die Krebserkrankung des Amtsinhabers die Debatte lange dominiert. Zu Beginn des Wahlkampfes aber erklärte Chávez die in Kuba behandelte Krankheit für besiegt. Seither erwähnte er sie nur zwei Mal.
Um die Wiederwahl muss sich Chávez indes wenig Sorgen machen. Nach einer Erhebung des Umfrageinstitutes Hinterlaces lag er mit 47 Prozent Ende Juli 17 Prozentpunkte vor Capriles, für den 30 Prozent der 1.500 Befragten stimmen würden. Doch damit ist die Geschichte nicht zu Ende.
Was geschieht nach dem Wahltag?
Eine der vorrangigen Fragen ist nämlich nicht das Ergebnis der Wahlen am 7. Oktober, sondern die Entwicklung am und nach dem Wahltag. Chávez beschuldigt die Opposition angesichts des wahrscheinlichen Wahlausgangs, das Ergebnis in Frage zu stellen, "um so Chaos anzuzetteln" und eine politische Krise zu provozieren. "Ein Teil der Bourgeoisie bereitet sich darauf vor, den Sieg des Volkes infrage zu stellen, um das Land in eine politische Krise zu stürzen und mit Gewalt zu überziehen", sagte er bei einer Wahlveranstaltung in der vergangenen Woche in Caracas.
Darauf weise auch die Festnahme eines US-Bürgers hin, der von Kolumbien aus offenbar illegal nach Venezuela eingereist ist. Der Fall passt Chávez gut ins Konzept: Der Mann lateinamerikanischer Herkunft habe im Pass Einreisevermerke aus Irak, Afghanistan und Libyen gehabt, so Chávez, bei seiner Festnahme habe er zudem ein Notizbuch "voller Koordinatenangaben" vernichten wollen. Bestätigungen von Ermittlungsbehörden für diese Darstellung gibt es zwar nicht, für das Regierungslager scheint der Fall aber klar: Die Festnahme weise auf eine Einsickerung von Paramilitärs aus Kolumbien hin. Tatsächlich waren in den vergangenen Jahren Dutzende dieser Milizionäre festgesetzt worden. Aber steht die Opposition hinter diesen Aktivitäten?
Der Generalsekretär des Oppositionsbündnisses MUD, Ramón Guillermo Aveledo, weist diese Anschuldigung entschieden zurück. Es handele sich dabei "um altbekannte kommunistische Parolen", so Avaledo, der sich selbst nicht gerade mäßigte: Die Regierung mache ihren Gegnern dauernd irgendwelche Vorwürfe oder bezichtige sie, Destabilisierungspläne zu verfolgen. Diese "Unterstellungen" seien ",eine bekannte Taktik des Faschismus und Stalinismus", sagte Aveledo gegenüber dem Sender Unión Radio. Die Äußerungen auf beiden Seiten belegen das angespannte Klima zwei Monate vor der entscheidenden Abstimmung.
Wahlkampf in Venezuela ist immer auch Medienwahlkampf
Die Kampagnenstrategen von Chávez versuchen Capriles und seine Mitstreiter nicht nur im Fall des mutmaßlichen Söldners mit ausländischen Interessen in Verbindung zu bringen. Der Kampagnenchef und Bürgermeister von Caracas, Jorge Rodríguez, warf dem Oppositionskandidaten unlängst auf einer Pressekonferenz vor, Kontakte mit dem ehemaligen kolumbianischen Präsidenten Álvaro Uribe zu unterhalten, den er als "Psychopathen, Mörder und Drogenhändler" bezeichnete.
Tatsächlich gereichen die Kontakte zwischen der Opposition und dem rechtsgerichteten Uribe Capriles nicht zum Vorteil. So erklärte der kolumbianische Ex-Staatschef unlängst, ihm habe für eine militärische Invasion in Venezuela "leider die Zeit gefehlt". Chávez reagierte auf seine bekannte Art. Uribe habe für einen solchen Schritt mitnichten die Zeit gefehlt, sondern die "cojones", also die Eier. Rodríguez präsentierte indes ein Foto, das Capriles’ Wahlkampfkoordinator Leopoldo López mit Uribe zeigt.
Solche Auseinandersetzungen werden in Venezuela verstärkt auch über die Medien geführt. So präsentierte sich Chávez bei einer Wahlveranstaltung zuletzt pressewirksam mit dem US-Schauspieler und zweimaligen Oscar-Gewinner Sean Penn, einem erklärten Unterstützer der linksgerichteten Regierung Venezuelas.
Angesichts der mehrheitlich regierungskritischen Privatpresse können auch solche PR-Aktionen wohl aber nur wenig ausrichten. Nach einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Hinterlaces positionieren sich private Printmedien eindeutig gegen Chávez. Untersucht wurden von der Firma die Berichte von sechs privaten Zeitungen - El Nacional, El Universal, Últimas Noticias, Tal Cual, El Nuevo País und 2001 - zwischen dem 23. und 29. Juli. Im Fall von Chávez macht der Medienanalytiker Federico Ruiz Tirado 863 negative Adjektive, Attribute und Synonyme aus, in 311 Fällen fand er positive Termini. Bei Capriles zeigte sich das umgekehrte Bild: In 697 Fällen wurde er positiv beschrieben, gerade einmal 150 Mal mit negativen Bezeichnungen.

Südafrika: Massakrieren für Xstrata

Samstag, 18. August 2012

(phx) Südafrika und die Schweiz, da war doch mal was...

Bemerkenswert, dass (gemäss google-Resultaten) niemand in der Schweiz bzw. deutschsprachigen Presse darüber schreibt, dass die zur Übernahme durch Glencore anstehende Xstrata (Hauptsitz in Zug) einen Viertel der Lonmin besitzt und damit deren grösster Stakeholder ist.





Historic Lonmin faces "perfect storm" after killings
http://www.chicagotribune.com/


news/sns-rt-us-safrica-lonmin-

companybre87g0mv-20120817,0,
6877897.story

Xstrata takes $500m hit on Lonmin stake
http://www.miningmx.com/news/


platinum_group_metals/Xstrata-

takes-500m-hit-on-Lonmin-
stake.htm

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Xstrata erleidet Gewinneinbruch vor Fusion mit Glencore
http://www.swissinfo.ch/ger/


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Protest gegen Xstrata in Peru fordert Tote
http://www.nzz.ch/aktuell/


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17078961

El Salvador/USA: Mitt Romney und die Todesschwadrone

17. Aug 2012 | El Salvador | USA | Medien | Politik

Mitt Romney und die Todesschwadrone

US-Präsidentschaftskandidat soll Finanzinvestor Bain Capital mit Hilfe von Hintermännern der Paramilitärs aus El Salvador aufgebaut haben

Washington. Der Anwärter der Republikanischen Partei auf das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten, Mitt Romney, hat nach Berichten US-amerikanischer Medien in den achtziger Jahren Geschäftskontakte zu Hintermännern der Todesschwadrone im mittelamerikanischen El Salvador gepflegt. Entsprechende Berichte mehrerer Tageszeitungen und Onlinemedien sorgen in den laufenden Kampagnen für die Präsidentschaftswahl Anfang November für Diskussionen. Die Leitung der Wahlkampagne des rechtsgerichteten Politikers reagiert bislang hilflos auf die Berichte.
Nach Recherchen US-amerikanischer Medien hatte Romney 1984 unter Mitgliedern der mittelamerikanischen Oberschicht Millionengelder für den privaten Finanzinvestor Bain Capital eingeworben. Der Gründer des Hauptunternehmens Bain & Company, Bill Bain, hatte Romney drei Jahre zuvor den Einstieg in das Tochterunternehmen als Vollpartner angeboten. Voraussetzung war jedoch, dass der spätere Politiker eigene Investoren anwirbt.
Romney habe zunächst Vorbehalte gegen Geschäfte mit salvadorianischen Clans gehabt, die ihr Land Anfang der achtziger Jahre in einen blutigen Bürgerkrieg stürzten. Dies gab Romneys damaliger Geschäftspartner Harry Strachan gegenüber dem Boston-Globe-Korrespondenten und Buchautoren Michael Kranish für dessen unlängst erschienenes Buch "The Real Romney" an. Weil er für das neue Unternehmen aber dringend neue Investoren anwerben musste, warf Romney seine anfänglichen Vorbehalte aber offenbar über Bord. Eine lukrative Entscheidung, denn angesichts der militärischen und sozialen Konflikte in El Salvador suchten Vertreter der Oberschicht neue und sichere Anlagemöglichkeiten außerhalb des Landes.
Neun Millionen US-Dollar akquirierten Romney und Strachan von mächtigen Clans aus El Salvador. Bei einem Treffen in einer Bank in Miami Mitte 1984 seien so 40 Prozent der nötigen Einlagen Romneys für Bain Capital gesichert worden, schreibt Kranish.
Vor allem aber hatten mehrere Investoren enge Kontakte zu rechtsextremen Todesschwadronen. Diese Killerkommandos ermordeten nach UNO-Schätzungen knapp 64.000 der insgesamt 75.000 Opfer des Bürgerkrieges zwischen 1979 und 1992. Die US-amerikanische Presse bewegt nun die Frage: Wie weit hatte Romney von den mörderischen Kontakten Kenntnis?

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Bei einem Dinner in Miami 2007 anlässlich seiner damaligen Präsidentschaftskampagne erinnerte sich Obamas derzeitiger Herausforderer dankend an die Geschäfte mit den "Amerikanern lateinamerikanischer Herkunft". Dabei nannte er mehrere Namen: Ricardo Poma, Miguel Dueñas, Pancho Soler, Frank Kardonski und Diego Ribadeneira. "Er hätte auch die Namen der Clans der De Sola und Salaverria nennen können", schreiben Ryan Grim und Cole Strangler von der US-Tageszeitung Huffington Post. Die Salaverria-Familie gehörte schon Anfang der achtziger Jahre zu den mächtigsten Großgrundbesitzern in dem mittelamerikanischen Land. Als die Regierung 1980 eine vorsichtige Landreform in Angriff nahm, reagierte der Clan mit dem Aufbau von Milizen. Der damals 73-jährige Familienchef Raúl Salaverria lieferte sich Gefechte mit Regierungskräften, die seine Finca kontrollieren wollten. Daraufhin wurden 1.500 Waffen auf dem Großgrundbesitz gefunden.
Ebenso wie die Familie Da Sola finanzierten die Salaverrias den Aufbau der ultrarechten ARENA-Partei, deren Gründer Roberto D’Aubuisson sich bis zu seinem Tod 1992 mit dem Terror der Todesschwadrone brüstete. D’Aubuisson hatte 1980 – vor Romneys Kontaktaufnahme mit den Oligarchen aus El Salvador – den Mord an Erzbischof Óscar Romero in Auftrag gegeben. Die US-Zeitungen berichteten eingehend von den Verwicklungen der mächtigen Familien in den beginnenden Bürgerkrieg. Unter ihnen fanden sich auch die Namen von Geschäftspartnern Romneys.
Als die Da Solas und Salaverrias 1982 erste Kontakte zu Romneys gerade entstehendem Finanzinvestor Bain Capital aufnahmen, waren bereits 35.000 Menschen dem rechten Terror zum Opfer gefallen. Die meisten waren Zivilisten, die nur zur Abschreckung ermordet wurden.
Auf Anfrage der Huffington Post schickte das Kampagnenbüro Romneys einen Auszug aus einem Zeitungsartikel aus dem Jahr 1999. Der heutige Präsidentschaftsanwärter habe alle möglichen Kontakte zu kriminellen Aktivitäten "so sorgfältig wie möglich überprüft", heißt es darin.

Südmexiko-Soli-Newsletter Juli - August 2012

Mittwoch, 15. August 2012




M E X I K O

Proteste gegen neuen Präsidenten der alten Partei
Enrique Peña Nieto, der rechtskonservativen Partei PRI, wurde am 1. Juli 2012 zum neuen Präsidenten Mexikos gewählt. Somit kehrt mit ihm nach 12 Jahren Amtszeit unter der liberalen PAN die alte Staatspartei PRI an die Macht zurück und schliesst an ihre 70-jährige Herrschaft an.  Peña Nietos Wahl steht unter dem Vorwurf von massivem Wahlbetrug. Auch MexikanerInnen in der Schweiz protestieren (siehe Video). Eine detaillierte Analyse der Wahlen und Prognose liefert die Giga-Focus Studie. Ausgewählte Artikel zu den Wahlen:
PRI kehrt in Mexiko zur Macht zurück
Zweifel am Wahlergebnis in Mexiko halten an
PRI gegen PRD: Angriff und Ablenkung
Radiosendung: Die Rückkehr des Dinosauriers. Wahlen in Mexiko
Mexiko-Focus-Studie des GIGA
Radio-Interview mit Sara Mendez, Anthropologin und Menschenrechtsaktivistin aus Oaxaca
Video: MexikanerInnen in der Schweiz schreiben Protestbrief an Bundesrat
Le Monde diplomatique: Hoffnung auf Ruhe durch Korruption


Opfer des Drogenkriegs vorerst ohne Entschädigung
Das Ley General de Víctimas, welches die materielle und moralische Unterstützung der Opfer des Drogenkrieges durch die Regierung vorsieht, wurde vom Innenministerium verhindert, nachdem es bereits vom Senat und Abgeordnetenhaus angenommen wurde. Das umstrittene Gesetz geht aus der „Bewegung für Frieden und Gerechtigkeit“ hervor, die eine Entmilitarisierung, eine Wahrheitskommission sowie das Ende des Drogenkrieges fordert.

Regierung behindert Entschädigung für Opfer des Drogenkrieges
http://amerika21.de/meldung/2012/07/53468/ley-de-victimas


Mexikanische Armee unter Drogenhandelsverdacht
Die mexikanische Justiz erhob Anklage gegen vier ranghohe Generäle und zwei weitere Armeeangehörige, die seit Mai 2012 unter Drogenhandelsverdacht in Untersuchungshaft sind. Prominentester Angeklagter ist der ehemalige Staatssekretär im Verteidigungsministerium Tomás Angeles Dauahare. Im Gegensatz zur Polizei galt die Armee als immun gegen die Drogenkartelle. Es ist das erste Verfahren dieser Art unter dem ehemaligen Präsidenten Calderóns, welcher im  Kampf gegen den Drogenkrieg auf die Armee setzte.

Mexikanische Armee von Drogenkartellen infiltriert
http://derstandard.at/1343743757951/Mexikos-Armee-von-Drogenkartellen-infiltriert



C H I A P A S

Angriffe auf  zapatistisches Schulprojekt in San Marcos Avilés
Das chiapanekische Menschenrechtszentrum FrayBa dokumentiert seit Ende 2010 wiederholt Übergriffe auf ZapatistInnen der Gemeinde San Marcos de Avilés. Mit Drohungen, Vertreibungen und Materialbeschädigungen werden die zapatistischen AnhängerInnen eingeschüchtert. Zudem wurde einer ihrer Anhänger, Francisco Sántiz Lopéz, Anfang Dezember 2011 als politischer Gefangener inhaftiert. Die Aggressoren der gleichen Gemeinde stammen aus einem politisch anderen Lager. Hintergrund des Konflikts ist der Aufbau einer zapatistischen Schule und die Verwirklichung eines autonomen Bildungssystems, das die ZapatistInnen anstreben. Seit April 2011 sind MenschenrechtsbeobachterInnen in der Gemeinde installiert, um den Konflikt zu entschärfen. Auch sie waren Aggressionen ausgesetzt.

Videobotschaft der Zapatistas aus San Marcos Avilés
Eilaktion – Unterschreibe den Protestbrief:


Regionalwahlen in Chiapas
Parallel zu der mexikanischen Präsidentschaftswahl wurde auch in den einzelnen Bundesstaaten gewählt. In Chiapas errang erstmals ein Grüner (PVEM– Partido Verde Ecologista de México) den Gouverneursposten. Dafür ist seine Partei eine Allianz mit der alten Staatspartei PRI und der Panal (Partei Neue Allianz) eingegangen. Der Sieg des mit 32 Jahren jüngsten Gouverneurs überrascht nicht, hat er doch im Vorfeld massiv Gelder in seine Medien- und Wahlkampagne investiert.
Chiapas wählt wie gehabt



O A X A C A

Gewalt und Drohungen gegen Studenten
Bei einer Demonstration von »YoSoy132« in Oaxaca am 22. Juli wurden 25 junge Frauen und Männer festgenommen, von Beamten brutal geschlagen und beschimpft. Im Gefängnis wurden Studentinnen von Polizisten sexuell belästigt. Ein Student soll sogar durch Elektroschocks gefoltert worden sein:


Widerstand gegen Mini-Wasserkraftwerke
Die Regierung in Mexiko setzt auf kleine Wasserkraftwerke zur Energiegewinnung. Doch dort, wo die Anlagen mit einem Strompotenzial von höchstens 30 Megawatt entstehen sollen, mehrt sich Widerstand. Die betroffenen Gemeinschaften fürchten soziale, wirtschaftliche und ökologische Schäden. An vorderster Front der Gegner sogenannter Mini-Wasserkraftwerke stehen die betroffenen Gemeinschaften der südlichen Bundesstaaten Puebla, Tabasco, Veracruz, Oaxaca und Chiapas:



G U E R R E R O

Menschenrechtsanwalt Vidulfo Rosales kehrt nach Guerrero zurück
Der Menschenrechtsverteidiger Vidulfo Rosales Sierra verliess im Mai 2012 vorübergehend das Land, nachdem er Morddrohungen erhalten hat. Das Menschenrechtszentrum Tlachinollan, bei dem Rosales Sierra als Anwalt arbeitet, informierte über die Rückkehr von Rosales Sierra und forderte von den Behörden, dass sie deren Sicherheit garantieren müsse.

Tras su exilio, regresa al estado el abogado de Tlachinollan
Menschenrechtler aus Guerrero verlässt vorübergehend Mexiko



Autonome Gemeindepolizei erhält Zuwachs
Angesichts des Unwillens der Behörden, der Gewalt Einhalt zu gebieten, oder gar deren direkten Verwicklung in die Kriminalität, organisieren sich immer mehr indigene Gemeinden autonom und nehmen auch die öffentliche Sicherheit in ihre Hand. Jüngstes Beispiel ist Huamuxtitlán, wo am 9. August per Gemeindeversammlung beschlossen wurde, sich der autonomen Gemeindepolizei (CRAC-PC) anzuschliessen:
Frente Ciudadano de Huamuxtitlán se unirá a la CRAC
Huamuxtitlán será el primer municipio autónomo en Guerrero



H I N W E I S E

Ausbildung für internationale Menschenrechtsbegleitung durch PWS (Peace Watch Switzerland): Lateinamerika: 28. 10. – 3. 11. 2012,
Palästina: 27. 9. – 30. 9. Und 18. 10. – 21. 10. 2012
Mehr Infos: www.peacewatch.ch; Tel. 044 272 27 88

Mittwoch, 1. August 2012