Haiti: Ungebremste Bandengewalt

Mittwoch, 21. Februar 2024

 

Port-au-Prince, 20. Februar 2024*

Das Réseau Réseau national de défense des droits humains (Rnddh, Nationales Netzwerk für Menschenrechtsverteidigung) konstatiert in einem Interview mit Alterpresse eine Negation der Menschenrechte in Haiti infolge der Zunahme der Gewalt der bewaffneten Banden in Haiti.


Der Terror bewaffneter Banden, unter dem die haitianische Bevölkerung leidet, reflektiert eine staatliche Unsicherheit, die von einem Team von Verantwortungslosen eingeführt wurde, die mit den Banden gemeinsame Sache machen, kritisiert der Exekutivdirektor des Rnddh, Pierre Espérance.

Es ist inakzeptabel, dass das Oberkommando der haitianischen Nationalpolizei (Pnh) mit Banden wie Chen Mechan und Kraze baryè unter einer Decke steckt, tadelt das Rnddh und betont, dass die Gewalt bewaffneter Banden auf dem Gebiet Haitis zunimmt, weil der Staat nicht im Interesse der Bevölkerung arbeitet.Das Rnddh gibt den Behörden auf höchster Ebene des Staates die Schuld, die "das Leben der Bürgerinnen und Bürger banalisieren".

Etwa zehn Personen, darunter der Fahrer Jean Rony Kersaint alias Ti Blan und neun weitere Fahrgäste, wurden bei einem Angriff bewaffneter Banditen auf einen Minibus des öffentlichen Nahverkehrs, der auf der Strecke Mirebalais/Port-au-Prince unterwegs war, am Sonntag, den 18. Februar 2024, in Morne-à-Cabris (nordöstlich der Hauptstadt Port-au-Prince) erschossen und mehrere weitere verletzt, bestätigte die Vereinigung der Eigentümer und Fahrer von Haiti (Apch) gegenüber AlterPresse/Alterradio.

Die Gewalt der bewaffneten Banden von Chen Mechan und Jeff Larose, die seit mehreren Tagen in der Plaine du Cul-de-Sac (nördlich von Port-au-Prince) wütet, hat laut Zeugenaussagen Dutzende von Menschen getötet und viele weitere vertrieben.

Seit mehr als zwei Wochen können Lastwagen mit Handelswaren die Häfen von Port-au-Prince nicht verlassen, die vor den Augen der staatlichen Behörden von den bewaffneten Banden kontrolliert werden, verurteilt das Rnddh. Darüber hinaus ist eine unbestimmte Anzahl von Familien gezwungen, ihre Häuser zu verlassen, um der Gewalt der Banden zu entgehen, während die De-facto-Regierung nichts unternimmt, um die Machenschaften und Verbrechen der Kriminellen zu unterbinden, kritisiert es.

Die vertriebenen Opfer werden nicht betreut, so das Netzwerk. Die Zahl der Vertriebenen in den ersten beiden Wochen, die auf fast 10’000 geschätzt wird, erhöht die Zahl der Vertriebenen seit Beginn des Jahres 2024 laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) auf fast 20’000.

·       Alterpress, 20.2.24: Violences des gangs : Le Rnddh dénonce une négation totale des droits humains en Haïti

Haiti, Oktober 2023: Vertriebene in Port-au-Prince. Bild: OCHA.

(zas, 20.4.24) Am 19. Februar 2024 veröffentlichte die OCHA, die UNO-Agentur für humanitäre Notfälle, unter anderem, dass aufgrund der Bandengewalt seit letztem Oktober drei Spitäler/Kliniken in der Hauptstadt ihre Tätigkeit eingestellt haben, gefolgt vom Fontaine- und vom Bennett-Spital. Das erinnert an den Terror der israelischen Streitkräfte in Gaza, wo sie ein Spital nach dem anderen angreifen. Zu Parallelen Haiti / Gaza: Jeder Mensch ist ein Mensch – #ToutMounSeMoun aus Correos 207.