Südmexico-Soli-Newsletter April 2012

Donnerstag, 26. April 2012

Neuigkeiten zu Chiapas und Oaxaca news@chiapas.ch





Newsletter April

VERANSTALTUNGEN
1. Mai
Demo: Besammlung 09:30 Lagerstrasse (Höhe Reitergasse, hinter dem 1.-Mai-Komitee Fronttranspi)
Am 1.Mai-Fest auf dem Kasernenareal Zürich werden wir mit einem Infostand am Samstag, 28. April (nachmittags, nur bei trockenem Wetter) präsent sein, sowie am 1. Mai selbst. Dieses Jahr werden wir keine Infoveranstaltung durchführen.
Infos zu den Veranstaltungen, Konzerten und Diskussionen rund um den 1.Mai 2012: www.1mai.ch/2012/index.php?id=13

CHIAPAS
Am 19. April wurde der indigene Lehrer Alberto Patishtán 41 Jahre alt, gleichzeitig ist er schon bald 12 Jahre zu Unrecht im Gefängnis. Im Landkreis El Bosque hatte Alberto eine Kampagne gegen die Veruntreuung öffentlicher Mittel durch den damaligen Präsidenten des Bezirks Manuel Gómez Ruiz initiiert. Dies wurde ihm zum Verhängnis: Am 19. Juni 2000 wurde Alberto Patishtán ohne richterlichen Haftbefehl verhaftet und angeklagt, an einem Überfall am 12. Juni 2000 beteiligt gewesen zu sein, bei dem sieben Polizisten ums Leben kamen. Trotz Ungereimtheiten in den Zeugenaussagen und den Aussagen von drei Entlastungszeugen wurde Alberto zur Höchststrafe von 60 Jahren verurteilt. Im Oktober 2011 wurde Alberto nach Sinaloa in ein Hochsicherheitsgefängnis verlegt, 2 000 Kilometer von seiner Familie und Freunden entfernt.
Wir fordern: Freiheit für Alberto Patishtán! Dazu haben wir eine Postkartenaktion an die mexikanische Botschaft initiiert, welche im Postversand verschickt wurden. Bitte schickt die Postkarten an die Botschaft. Wer im Freundeskreis weitere verteilen will, kann sie bei uns am 1.-Mai-Stand abholen oder bestellen unter: soli@chiapas.ch

OAXACA
Alba Cruz erhält erneut Morddrohungen
Die Anwältin Alba Cruz, welche die Folterüberlebende vom 2006 und weitere Repressionsopfer verteidigt, bekam am 13. und 14. April Morddrohungen per SMS. Dies nur 48 Stunden nach dem Auftritt des PRI-Kandidaten für die Präsidenschaftswahlen in Oaxaca. Gleichzeitig erhielt auch Reyna Rivera eine solche Drohung. Reyna ist die Ehefrau des Gewerkschafters Marcelino Coache, welcher politischer Gefangener war und an den Folgen von Folter und Repression leidet, aber dennoch weiterhin politisch aktiv ist.
Urgent Action zum Unterschreiben: http://www.chiapas.eu/ua2.php?id=116

Protestschreiben gegen Ermordung von Bernardo Vázquez Sánchez
Wie wir im März-Newsletter berichteten, wurde am 15. März der Menschenrechtsverteidiger und Minengegnern Bernardo erschossen. Sein Bruder und seine Cousine wurden ebenfalls verletzt. Sie setzten sich für die Landrechte der Bevölkerung ein und setzten sich in der Organisation Coordinadora de Pueblos Unidos del Valle de Ocatlán gegen den Bergbau der Firma Cuzcatlán, eine Tochtergesellschaft der kanadischen Fortuna Silver zur Wehr.
Urgent Action zum Unterschreiben: http://www.chiapas.eu/ua2.php?id=115

Finnland fordert von Mexiko Aufklärung von Morden
Zwei Jahre nach dem Mord an Menschenrechtsbeobachtern im Süden Mexikos fordert Finnland die Regierung und die Behörden im Bundesstaat Oaxaca zum Handeln auf. Bei einem paramilitärischen Angriff am 27. April 2010 waren neben der Mexikanerin Bety Cariño auch der Finne Jyri Jaakkola ums Leben gekommen. Omar Esparza, der Witwer von Bety Cariño gab nun in Mexiko City bekannt, dass in Finnland ein Gerichtsverfahren angestrebt würde.

Wahlkampf
Der Präsidentschaftskandidat der Ex-Staatspartei PRI liegt in den Umfragen weit vorne. Beim Volk ruft er mit seiner Wahlpropaganda Protest hervor.
Bericht: Der Ortstermin beim Wahlkampf im Süden Mexikos:

MEXIKO
Eine Woche offizieller Wahlkampf in Mexiko
Seit rund einer Woche befinden sich die Präsidentschaftsanwärter in Mexiko offiziell im Wahlkampf. Am kommenden 1. Juli wählen die Stimmberechtigten neben dem Präsidenten auch 500 Parlamentsabgeordnete, 128 Senatoren, sechs Gouverneure und den Regierungschef des mexikanischen Bundesdistrikts. Ingesamt werden hierbei 2.127 politische Ämter neu vergeben. Weiterlesen: http://amerika21.de/nachrichten/2012/04/50566/mexiko-wahlkampf-2012

Drogenkrieg
Der Drogenkrieg in Mexiko hat schon fast 60 000 Menschen das Leben gekostet. Die pragmatische Lösung wäre die Legalisierung.
Ein Hintergrundartikel dazu: Koks für die Welt, der Tod bleibt hier: http://jungle-world.com/artikel/2012/15/45240.html
Im Kampf gegen die Mafia ist die mexikanische Regierung nicht in der Lage, die eskalierende Gewalt zu beenden, sondern ist vielmehr Teil des Problems. Eine Protestbewegung gegen Mafia und Regierung formiert sich und einige Dorfgemeinschaften haben das Gesetz inzwischen selbst in die Hand genommen.
Ein weiterer Hintergrundartikel: Nimm die Bestie: http://jungle-world.com/artikel/2012/13/45144.html

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