Kolumbien/NATO und die neue Geographie

Montag, 3. Juni 2013



(zas, 3.6.13) Du denkst bei Kolumbien nicht gleich an den Nordatlantik? Dann bedarfst du einer mentalen Auffrischung. Gestern nämlich gab der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos die baldige Unterzeichnung eines „Kooperationsabkommens mit der NATO“ mit „Blick auf einen Beitritt zu dieser Organisation“ bekannt. Er begriff dabei die Friedensdynamik mit der FARC als Normalisierungspazifizierung: „Wenn dieser Frieden einmal erreicht wird, wird sich unsere Armee in bester Position befinden, um sich auch international auszuzeichnen“. Z.B. in Ecuador oder Venezuela, mit der „Beistandspflicht“ der NATO im Rücken, die jetzt auf den Luxus der Menschenrechte per Motorsäge in den Händen von Armee-kontrollierten Sondereinheiten (Paramilitärs) verzichten müssen. Santos, unter Uribe Kriegsminister, konnte leider zu Recht anfügen: „Wir tun dies schon an vielen Fronten“. Z. B. im Nachputsch-Honduras, wo kolumbianische polizeilich/militärische Eliteeinheiten (Gaula) die Doktrin « shoot first, don’t ask » mit medial kaum gewürdigter Leidenschaft im Kampf « gegen » die Kriminalität umsetzen. 
Santos kündigt NATO-Beitritt an. Quelle: Infobae.

Die internationale Destabilisierungskampagne gegen Venezuela und die Komplizenschaft Santos‘ anlässlich des Capriles-Besuchs;  die Mobilisierung der Pazifikallianz (der jetzt unbedingt das Anrainerland Spanien beitreten will, s. auch Pazifisches Schreckgespenst); dieser Tage bekannt gewordene Destabilisierungsaktionen von Agenten der US-Drogenbehörde DEA in Bolivien (um ein bolivianisches Regierungsmitglied als Narco darzustellen); die kürzliche „Beförderung“ der vor Jahrzehnten nach Kuba geflüchteten afroamerikanischen freedom fighter Assata Shakur in die Liste der most wanted terrorists des FBI und vieles mehr, all diese Passagen sind Teil eines anrollenden Grossangriffs speziell auf die Alba-Länder, generell aber auf die Institutionen und Dynamiken der lateinamerikanischen Verselbständigung (Unasur u.a.) – die Umbruchbewegungen in Lateinamerika, die statt süssem konfessionellem oder ethnizistischem Hass einer gesellschaftlichen Emanzipation, gar Sozialismus, das Wort reden, müssen endlich bekriegt werden!