Honduras: Die OAS bekennt Farbe

Dienstag, 23. Januar 2018



(zas, 23.1.18) Ein dürres Communiqué von gestern des OAS-Generalsekretariats besiegelt die Sache in Honduras. Ein Satz Blabla über das Zusammenleben von Parteien, Institutionen und generell BürgerInnen leitet in die Betonung der erwünschten Dominanz des OAS-Systems und speziell der (gegen links, nicht gegen rechts) interventionistischen Demokratie-Charta in Lateinamerika ein. Um dann zur Sache zu kommen: „In diesem Sinn erklärt [OAS-Generalsekretär Luis Almagro] seine klare Bereitschaft, in Zukunft mit den gewählten Behörden von Honduras zusammenzuarbeiten“, für z. B. noch mehr Wahlreform à la OAS. Punkt.
Antidiktaturallianz-Koordinator Mel Zelaya gestern dazu: „Die OAS zeigt, dass sie Sprecherin des State Departments ist.“ Anders der rechte Wirrkopf Salvador Nasralla, gewählter, aber nicht anerkannter Präsident des Landes. Er zitierte gestern aus einem Chat mit Almagro: „Stimmt es, dass ihr mit eurem Communiqué von heute die Wahl anerkennt?“ Beglückende Antwort: „Wir distanzieren uns weder vom Bericht der MOE [OAS-Beobachtungsmission] noch von dem, was wir gesagt haben.“  Wir sprechen einfach nicht mehr davon, sondern nur noch von den gewählten Behörden. 
Nasralla, Almagro letzten Dezember.
Die extreme Militarisierung im Land seit Samstag hat die Proteste reduzieren können. Die offenen Widersprüche in der Führung (personifiziert durch Zelaya und Nasralla) tun das Ihre, um Verwirrung in der Basis zu schaffen. Die Strategie der Linken ist jetzt, die Wut in Organisation zu transformieren.
Almagro darf sich seinerseits wider seiner eigentlichen Aufgabe widmen, dem furiosen Angriff auf Venezuela.