(zas, 14.3.25) Heute druckte Haaretz eine Mitteilung von AP ab und Al Jazeera berichtete zum gleichen Thema. Washington und Israel haben sich demnach bei den Regierungen von Sudan, Somalia und Somaliland darum bemüht, «entwurzelte», so AP, Menschen aus Palästina aufzunehmen. AP schreibt:
«Die Idee eines Massentransfers von PalästinenserInnen wurde einst als Phantasie des ultrarechten Randes Israels betrachtet. Aber als Trump die Idee an einem Treffen im Weissen Haus vorbrachte, begrüsste sie der israelische Premier Benjamin Netanyahu als ‘mutige Vision’.» Zwar stösst sie bei den Menschen in Palästina und arabischen Ländern auf Ablehnung, «doch sagt das Weisse Haus, Trump ‘stehe zu seiner Vision’. US- und israelische Offizielle bestätigten unter der Bedingung der Anonymität (…) Kontakte mit Somalia und Somaliland, und die AmerikanerInnen bestätigten auch den Sudan. Sie sagten, unklar sei, wie weit die Bemühungen gefruchtet haben und auf welcher Ebene die Gespräche stattgefunden haben. Separate US- und israelische Kontaktaufnahmen mit den drei Destinationen begannen letzten Monat, Tage nachdem Trump seinen Gaza-Plan zirkulieren liess, sagten US-Offizielle.» («Destinationen» - ein Sprachgebrauch des Reisebüros.)
Weder das Weisse Haus noch ein Netanyahu-Vertrauter äusserten sich auf Anfrage zur Sache. «Aber Finanzminister Bezalel Smotrich, ein Langzeitbefürworter der, wie er es nennt, «freiwilligen» palästinensischen Emigration sagte diese Woche, dass Israel daran arbeite, Länder zu identifizieren, die PalästinenserInnen aufnehmen würden. Er sagte auch, Israel bereite eine ‘sehr grosse Emigrationsabteilung’ in seinem Verteidigungsministerium vor.»
Ob aus den «Bemühungen» - gemeint die Mischungen von Drohungen und Kaufangeboten – etwas wird oder nicht, können wir nicht wissen (sudanesische Offizielle haben das Ansinnen laut AP zurückgewiesen, in Somalia und Somaliland weiss man offiziell von nichts). Allein die Idee mit diesen drei Ländern spricht Bände. Somalia im schlimmen Dauerkrieg mit Al Shabbab, Somaliland, das sich auf eine jihadistische Grossoffensive gefasst machen muss… und welcher perverse Mind kommt auf den Sudan mit der derzeit weltweit grössten Massenfluchtbewegung? Ob Verwirrungsmanöver oder konkrete Zielsetzung, der westliche «Humanismus» erstrahlt im alten kolonialen Glanz.
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Gaza im Januar 2025. Bild: Al Jazeera. |
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Sudanesische Flüchtlinge. Bild: CNN. |