Peru: Morde für Xstrata

Donnerstag, 31. Mai 2012



Die lateinamerikanische BäuerInnenvernetzung CLOC-Via Campesina teilte gestern mit, dass im Konflikt der lokalen Bevölkerung mit dem in Zug domizilierten Minenmulti Xstrata in der peruanischen Provinz Espinar mittlerweile 4 Menschen ermordet und 60 Personen (Protestierende und Sicherheitskräfte) verletzt worden seien. Andere Quellen sprechen von mehr Verletzten.
Wie auch in anderen der zahlreichen Minenkonflikte in Peru (vgl. dazu Correos 169) wehrt sich die Bevölkerung der Gegend gegen die von einer Untersuchung des Gesundheitsministeriums bestätige Verschmutzung von Grundwasser und Flüssen, hier der beiden Flüsse Cañipia und Salado, mit Schwermetallen wie Quecksilber und Blei. Da aber Xstrata und die lokalen Potentaten diesen Sachverhalt bestreiten, gilt er für Schweizer Medienschaffende weitgehend als „strittig“.
Präsident Humala hat auch in dieser Gegend den Notstand verhängt und damit die Grundrechte ausgehebelt. Er bricht damit ein weiteres Mal eines seiner wichtigsten Kampagnenversprechen, Minenprojekte nur mit Zustimmung der lokalen Bevölkerung zu fördern.

Mehr zum Konflikt in Espinar auf der Homepage von Multiwatch.

Bild aus La Repubblica, 24.5.12. Es zeigt den Eternitarbeiter Pietro Condello bei der Verlesung des Urteils in Turin gegen ein anderes Unschuldslamm der Schweizer Kapitalszene, Stephan Schmidtheiny, für die Vergiftung der Belegschaft mit Asbest.