Deutschland liefert Hilfsgüter nach Venezuela

Sonntag, 31. Mai 2020


Die UNO koordiniert die von Deutschland transportierten Hilfsgüter zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Venezuela
Die UNO koordiniert die von Deutschland transportierten Hilfsgüter zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Venezuela
Caracas. Ein von der deutschen Bundesregierung gechartertes Flugzeug hat am Freitag zwölf Tonnen Hilfsgüter nach Venezuela gebracht. Es handelt sich um einen von drei humanitären durch die Vereinten Nationen (UN) vermittelten Flügen mit dringend benötigten Gütern und Ausrüstung zur Bekämpfung des Coronavirus Covid-19.
Auf dem venezolanischen Hauptstadtflughafen Maiquetía wurde die Lieferung vom UN-Koordinator für humanitäre Hilfe in Venezuela, Peter Grohmann, dem Vize-Außenminister von Venezuela, Alexander Yánez, sowie vom deutschen Botschafter, Daniel Kriener, in Empfang genommen.
Das Flugzeug aus Deutschland landete mit 127.000 Tabletten zur Trinkwasseraufbereitung, 18 Wassertanks und 40.000 Paketen mit Nahrungsergänzungsmitteln. Die Verteilung der Güter wird vom Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) koordiniert.
Der stellvertretende Minister im venezolanischen Außenamt erklärte, dass es möglich sei, Venezuela Hilfe zukommen zu lassen, aber stets auf der Grundlage der Achtung des internationalen Rechts und der internationalen Institutionen. Er betonte, dass, obwohl die Regierungen von Venezuela und Deutschland politische Differenzen haben, eine zufriedenstellende Einigung erzielt werden konnte.
Der UN-Vertreter vor Ort, Peter Grohman, dankte der Bundesregierung für die Ermöglichung des Transports.
Der deutsche Botschafter erklärte, dass seine Regierung den Prinzipien der humanitären Hilfe verpflichtet sei und dass Unicef mit diesem Transport die Arbeit gegen das Coronavirus in Venezuela intensivieren könne.
Eine weitere Maschine wird Mitte Juni aus der Schweiz erwartet wird. Das dritte Flugzeug sei von Unicef gecharterte worden.
Russland, China und Kuba haben bereits zu einem früheren Zeitpunkt Hilfsgüter sowie Schnelltests nach Venezuela geschickt, um Covid-19 zu bekämpfen. Gleichzeitig forderten sie die US-Regierung auf, die Zwangsmaßnahmen gegen das südamerikanische Land einzustellen.
Die Bundesregierung beachtet mit ihrer logistischen Hilfe offenbar den Aufruf von UN-Generalsekretär António Guterres, dass die Corona-Pandemie vor allem anderen eine humanitäre Krise ist, die zu Solidarität auffordert. Die deutsche Regierung verweigert seit einem Jahr der venezolanischen Regierung und ihrem Präsidenten Nicolás Maduro die Anerkennung und bezeichnet einen Oppositionspolitiker als legitimen Interimspräsidenten.
Der deutsche Flieger befördert auf dem Rückweg diplomatisches Personal der deutschen, der portugiesischen, der französischen und der Schweizer Botschaft, zudem deutsche und europäische Bürger, deren Ausreise wegen des unterbrochenen Flugverkehrs nach Venezuela in den vergangenen Wochen nicht möglich war.