Wegen Zahlungsstopp von Schweizer Banken: Venezuelas Botschaft in Bern geht das Geld aus
Weil
 UBS, CS und Postfinance wegen Trumps Sanktionen den Zahlungsverkehr 
einstellen, geraten die Botschaften von Kuba und Venezuela in Bern in 
finanzielle Schwierigkeiten. Der Zahlungsstopp bringt aber auch 
Aussenminister Cassis in die Bredouille.
David Vonplon 
Vor wenigen Wochen hat 
mit der Postfinance die letzte Bank den Zahlungsverkehr mit Kuba 
gestoppt. Die Staatsbank beugt sich dem Druck des amerikanischen 
Präsidenten Donald Trump. Eine Verschärfung des Wirtschaftsembargos 
zwingt Schweizer Banken, Transaktionen mit dem kommunistischen Staat zu 
unterbinden, auch wenn sie nicht direkt amerikanischem Recht unterstellt
 sind. Widersetzen sie sich, riskieren sie den Ausschluss vom 
Zahlungsmarkt der USA.
Viele
 der 300 Schweizer vor Ort bringt das in existenzielle Schwierigkeiten: 
Nach Kuba ausgewanderte Pensionäre klagen, dass sie ihre AHV-Rente nicht
 mehr erhalten. Wohltätige Hilfsorganisationen können auf der 
Karibikinsel ihre Projekte nicht weiter verfolgen. Und die 50 Schweizer 
KMU mit Geschäftsbeziehungen nach Kuba sind nicht in der Lage, bereits 
abgeschlossene Verträge zu erfüllen. 
Venezuela intervenierte beim Bundesrat
Postfinance knickt vor Trumps Sanktionen ein und bringt Schweizer in existenzielle Nöte
Auf
 Druck der USA stellt der Finanzdienstleister den Zahlungsverkehr nach 
Kuba ein. Betroffene Firmen und Auslandschweizer hoffen nun auf 
Postministerin Simonetta Sommaruga.
David Vonplon 
Der Bannstrahl Trumps 
reicht bis in die Schweiz. Bei der Postfinance sind seit dem 
1. September keine Geldüberweisungen nach Kuba mehr möglich. «Der 
Zahlungskanal nach Kuba ist bis auf wenige Ausnahmen geschlossen», 
bestätigt der Postfinance-Sprecher Rinaldo Tibolla. Grund seien die 
US-Sanktionen. Das Finanzinstitut prüft deswegen sogar eine generelle Aufhebung der Geschäftsbeziehungen mit Kunden, die in Kuba wohnhaft sind.
Das
 hat einschneidende Konsequenzen für die gut 300 Schweizerinnen und 
Schweizer, die auf Kuba leben, wie auch für Schweizer Firmen und 
Nichtregierungsorganisationen. Die Post-Tochter war für Schweizer in 
Kuba die letzte Bank, die Überweisungen in den karibischen Inselstaat 
noch zuliess. In den Jahren davor hatten auf Drängen der USA hin bereits
 die Credit Suisse, die UBS und die Zürcher Kantonalbank (ZKB) den 
Zahlungsverkehr mit Kuba eingestellt. Den Betroffenen bleibt in Zukunft 
nichts anderes übrig, als das Geld physisch über die Grenze zu bringen –
 was allerdings nur bis zu einem Betrag von 5000 Franken erlaubt ist.
NGO kann Löhne nicht bezahlen
«Wir
 geraten in existenzielle Probleme, wenn die Postfinance weiterhin 
Geldtransfers nach Kuba verunmöglicht», sagt Roland Wüest, Koordinator 
von Medicuba. Die Nichtregierungsorganisation, die vor über 25 Jahren 
von einer Gruppe von Schweizer Ärzten gegründet wurde, betreibt auf Kuba
 medizinische Aufbauhilfe – etwa in der HIV-Prävention, der Behandlung 
autistischer Kinder oder der Früherkennung altersbedingter Demenz. 
 

