USA: Paramilitärs am Üben

Samstag, 10. Oktober 2020

 (zas, 9.10.20)

Heute kam die Meldung, dass ein paar Milizionäre die Gouverneurin von Michigan entführen wollten. Das FBI liess sie auffliegen, so die Polizeimeldung. Was da genau Sache ist, bleibt noch unklar. Aber einige Stränge sind sichtbar.

American Patriot Rally – so nannten sie letzten April ihren Versuch, das Parlament von Michigan zu «stürmen», als Protest gegen den Versuch der demokratischen Gouverneurin Gretchen Whitmer, im  republikanisch dominierten Parlament des Gliedstaates Unterstützung für Stay-at-home-Massnahmen gegen die Covid-19-Pandemie zu kriegen. Ein Teil der Patriots war schwer bewaffnet. Das ist in Michigan legal, auch im Parlament, ein Transparent hochhalten dagegen nicht. Die Senatorin Dayna Polehanki veröffentlichte etwa dieses Bild:

 


 Trump tweetete darauf: "Liberate Michigan!"

 

Sie folgten dem Ruf. Greg Miller von der Washington Post begriff den Zusammenhang (sein Ressort: national security):

 

Common Dreams schreibt heute:

«Die New York Times schätzte die Zahl aktiver Milizmitglieder auf rund 20'000 Leute in 300 Gruppen, wobei ArmeeveteranInnen ein Viertel davon stellten. Aber eine neue Untersuchung von The Atlantic der Oath Keepers, eine der bekanntesten rechtsextremen paramilitärischen Gruppen, enthüllte eine Liste von fast 25'000 aktiver oder ehemaliger Mitglieder, davon zwei Drittel mit Armee- oder Sicherheitskräftebackground. Dies deutet daraufhin, dass die Zahl von Americans mit Beziehungen zu extremistischen Gruppen grösser ist.»