8. Sep 2010
Revolutionsführer warnt Iran vor den Konsequenzen antisemitischer Ideologie
Havanna. Der ehemalige Präsident von Kuba, Fidel Castro, fordert den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad auf, die Diffamierung der Juden zu beenden. In einem Interview in der amerikanischen Zeitschrift The Atlantic warnte Castro, dass die iranische Regierung die Konsequenzen antisemitischer Ideologie bedenken müsse."Ich glaube nicht, dass irgend jemand mehr beschimpft wurde als die Juden. Ich würde sagen, viel mehr als die Muslime" so der ehemalige kubanische Staatschef in dem Interview mit dem Journalisten Jeffrey Goldberg. Der Iran müsse "verstehen, dass die Juden von ihrem Land vertrieben wurden, verfolgt und misshandelt auf der ganzen Welt." An dem Existenzrecht Israels könne es nicht den geringsten Zweifel geben.
Das Interview, das unmittelbar vor dem heutigen jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana veröffentlicht wurde, ist das erste aus einer Folge, die in den nächsten Wochen veröffentlicht werden soll. Goldberg hatte in Havana ein fünf stündiges Gespräch mit dem 84 jährigen Fidel Castro geführt.
Castro verwies darin auf die zweitausend Jahre, in denen Juden schrecklichen Verfolgungen und Pogromen ausgesetzt waren. "Man hätte denken müssen, sie würden untergehen, aber ihre Kultur und Religion hielten sie als Nation zusammen." Seiner Ansicht nach ist das Schicksal der jüdischen Bevölkerung härter gewesen, als das jedes anderen Volkes: "Es gibt nichts, was mit dem Holocaust verglichen werden kann", sagte er.
Ausdrücklich erklärte der Revolutionsführer, dass er dies dem iranischen Präsidenten auch persönlich sagen würde. Castro betonte, er verstehe die Angst des Iran vor einem Angriff von Seiten Israels und der Vereinigten Staaten. In dem Gespräch ließ Castro auch dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu eine klare Botschaft zukommen: "Israel wird nur dann Sicherheit erlangen, wenn es auf seine Atomwaffen verzichtet."