Newsletter September 2010
--- Direkte Solidarität mit Chiapas ---20. September 2010
1. Zaptistische Unterstützungsbasis vertrieben
In Chilón wurden 170 Zapatistas vertrieben, weil sie autonome Schule gründeten. Die Familien aus San Marcos Avilés und Pamala waren daran, eine eigene Schule für ihre Kinder aufzubauen. Die Nachbarn, welche in verschiedenen politischen Parteien organisiert sind, wollten sie daran hindern. Darauf wurden den Zapatistas 30 ha Land enteignet und am 9. September 2010 mit Waffengewalt vertrieben. Der Rat der Guten Regierung von Oventik denunzierte die gewaltsame Vertreibung und unterstützt die Vertriebenen.
Communiqué Oventik:
http://www.chiapas.indymedia.org/article_176342
Weitere Infos:
http://www.chiapas.indymedia.org/
Am 13. September fanden verschiedene Protestaktionen gegen die Repression in Chiapas statt, so auch in der Gemeinde Mitzitón:
http://www.youtube.com/user/CIEPAC#p/u/0/s1_2cLxI0E4
2. Nuevo Juan de Grijalva ein Jahr nach der Einweihung
Ein Jahr nach der Einweihung der „nachhaltigen Landstadt“ Nuevo Juan de Grijalva denunzierten die BewohnerInnen, dass aufgrund der starken Regenfälle die ersten Schäden an den Häusern auftreten. Die BewohnerInnen sind Überlebende der Überschwemmungskatastrophe von 2007, ihre neue Stadt soll ein Modell für die Überwindung der Armut sein. Der Gouverneur Sabines will damit die UNO-Milleniumsziele erfüllen. Wie die Realität aussieht, zeigen die Videos zu Nuevo Juan de Grijalva:
http://www.youtube.com/user/CIEPAC#p/u/3/WuGVelBzn5U
http://www.youtube.com/user/CIEPAC#p/u/2/q60oh7fNdVM
Inzwischen wird die zweite „nachhaltige Landstadt“ fertiggebaut, deren Häuschen aus Sperrholz nicht nachhaltig zu überzeugen mag, wie dieses dritte Video von Ciepac zeigt:
http://www.youtube.com/user/CIEPAC#p/u/4/Wijv-AkY2o4
Und eine dritte ist in Chenalho, nahe San Cristobal, geplant, dagegen organisieren lokale Kirchenvertreter einen ersten Protest:
http://chiapasdenuncia.blogspot.com/2010/08/creyentes-de-chenalho-rechazan-proyecto.html
OAXACA und GUERRERO
3. Vernetzungstreffen gegen Grossprojekte, welche die Umwelt zerstören
Im Bezirk Ocotlan, unweit von Oaxaca Stadt, fand ein mehrtägiges nationales Treffen der von Grossprojekten betroffenen Gemeinden und Organisationen statt. Der Ort ist symbolträchtig, weil in Ocotlan ein Grossteil der EinwohnerInnen gegen die dort ansässige Goldmine kämpft. Infos zum Treffen und zum Widerstand in Ocotlan:
http://www.educaoaxaca.org/index.php?option=com_content&view=article&id=178:en-oaxaca-concluyen-trabajos-de-la-anaa&catid=45:la-minuta&Itemid=55
http://www.oeku-buero.de/nachrichtenleser/items/konflikt-um-goldmine-muendet-in-hetzjagd-auf-befreiungstheologen.html
4. Paramiliärischer Angriff und Entführung von Víctor Ayala überschatten Unabhängigkeitsfeiern
Die groß angelegte Unabhängigkeitsfeier des so genannten „Bicentenario“ diente in den südlichen Bundesstaaten Oaxaca und Guerrero offensichtlich zum Übertünchen von Angriffen auf soziale Bewegungen. Während die Scheinwerfer auf die Festlichkeiten zum 200. Jahrestag der Unabhängigkeit gerichtet waren, haben in den Unruheregionen Oaxaca und Guerrero schwere Übergriffe auf soziale Bewegungen stattgefunden. Weiterlesen:
http://npla.de/de/poonal/3001-paramiliaerischer-angriff-und-entfuehrung-von-victor-ayala-ueberschatten-unabhaengigkeitsfeiern
In den letzten Tagen und Stunden hat sich die Situation in Copala nochmals dramatisch zugespitzt. Die drei im Artikel erwähnten schussverletzten Frauen wurden zwar von einem Polizeiaufgebot evakuiert und können medizinisch versorgt werden. Gleich nach dem Abzug der Polizei wurde jedoch ein weiterer Indigena des autonomen Bezirks vor der Kirche von Copala ermordet. Wieder rückte die Polizei in das Dorf ein, um die Leiche zu bergen. Sie übergab diese jedoch nicht der Familie, sondern den Paramilitärs. Und wenige Stunden darauf geschah ein weiterer Mord an einem jungen Indigena des autonomen Bezirks, zudem gelten zwei Frauen und zwei Männer verschwunden. Die Vertreter des autnomen Bezirks befürchten ein Massaker in den nächsten Tagen. Sie rufen zu Mobilisierungen und Solidaritätsaktionen auf. Die lokale Kirche versucht mit einem Verhandlungsangebot den Konflikt zu entschärfen. Solange die Mörder jedoch ungestraft und auf freiem Fuss sind, ist eine Verhandlungslösung schwierig. Dass es keine Strafverfolgung gibt mussten die mexikanischen Behören bei einem Hearing in Brüssel zugeben, welches wegen dem Mord am finnischen Beobachter Jyri Jaakkola letzte Woche stattfand.
Segundo asesinato en un día de miembros del MULTI en Copala
http://www.jornada.unam.mx/2010/09/20/index.php?section=politica&article=022n1pol
Bruselas: Debate sobre San Juan Copala
http://www.proceso.com.mx/rv/modHome/detalleExclusiva/83503
SCHWEIZ
5. Spendenkampagne für zapatistisches Gesundheitswesen
In Chiapas hat die indigene Bewegung der Zapatistas die Gesundheitsversorgung in die eigenen Hände genommen. Hebammen und lokale PromotorInnen arbeiten mit engagierten FachärztInnen zusammen. Mehr Infos und die Bitte um private Spenden oder Spendenanlässe auf medico.ch. Gerne können auch Flyers bestellt werden oder weitere Auskünfte erteilt werden, wenn ihr einen Anlass organisieren wollt! Übrigens unterstützt medico international in Deutschland die zapatistischen Kliniken ebenfalls.
Gemeindegesundheit und Pflanzenmedizin in Chiapas / Mexiko
http://www.medicointernational.ch/content/view/251/103/
ZEITSCHRIFTEN online
6. Tierra y Libertad
Willkommen auf der neuen Seite der Tierra y Libertad. Ab sofort findet ihr hier Informationen zu den Tierra y Libertad-Heften. Das neue Heft kann bestellt, ältere Hefte herunter geladen werden.
http://www.tierra-y-libertad.de/
7. Desinformemonos
Zweimonatliche Zeitschrift von unten, Nummer 8 August, September 2010
http://desinformemonos.org/wp-content/uploads/2010/08/desinformemonos8aleman.pdf
VORSCHAU Chiapas-Filme auf Tournee in der Schweiz
In der zweiten Oktoberhälfte werden mehrere Veranstaltungen mit den Filmen des zapatistischen Videoprojekts Promedios gezeigt. Wir werden im Oktober rechtzeitig über die Daten informieren. Video-Auswahl siehe: http://www.promediosmexico.org/
Direkte Solidarität mit Chiapas