Berlin/Wien/Tegucigalpa,         20.12.2010
Pressemitteilung der           Menschenrechtsdelegation Honduras
EU-Beobachter kritisieren            Finanzierung von De-facto-Regierung durch Brüssel
Die          deutsch-österreichische Menschenrechtsdelegation in Honduras         beschloss am heutigen Montag (20.12.2010) ihre Reise mit einer         Pressekonferenz in der Hauptstadt Tegucigalpa. Das Resümee über         die De-facto-Regierung unter Präsident Porfirio Lobo fiel dabei         negativ aus.
„Dass          die Wahlen, die Porfirio Lobo an die Macht gebracht haben, unter         demokratischen Gesichtspunkten zu wünschen übrig ließen, ist         international bekannt. Die Erkenntnisse, die wir hinsichtlich         politischer Morde und der systematischen Kriminalisierung der         Opposition gewonnen haben, delegitimieren das Regime jedoch         weiter“, konstatiert Delegationssprecherin Kathrin Zeiske. Die         Anerkennung Lobos durch Deutschland und die Europäische Union         seien alleine von ökonomischen und politischen Eigeninteressen         geleitet, so Zeiske weiter. 
Im          Zentrum der Kritik der Delegation steht die EU-finanzierte         Stärkung des honduranischen Sicherheitssektors mit dem 44         Millionen Euro umfassenden PASS-Programm. Die         Delegationsteilnehmerinnen und -teilnehmer zeigen sich besorgt,         dass damit staatliche Institutionen gestärkt werden, die         zugleich für Repression und Straflosigkeit verantwortlich         gemacht werden.
„Es          ist bestürzend, dass die Hauptakteure des Putsches EU-Gelder         erhalten, während die friedliche Demokratiebewegung nicht zur         Kenntnis genommen wird“, so die österreichische         Delegationsteilnehmerin Magdalena Heuwieser. Die         gesellschaftliche Debatte und die         Demokratisierungs
Die         Menschenrechtsdelegation wird von Organisationen aus Deutschland         und Österreich unterstützt, unter ihnen das Ökumenische Büro für         Frieden und Gerechtigkeit in München und der Förderverein         Oscar-Romero-Haus e.V. in Bonn sowie die Informationsgruppe         Lateinamerika Österreich (IGLA) mit Sitz in Wien. Gefördert wird         sie durch den Evangelischen Entwicklungsdienst (eed).
Kontakt für die Presse: 
Kathrin Zeiske: 00504-96         98 04 08 (Honduras)
Harald Neuber:         0049-171-1962796 (Deutschland)
 

