Honduras: Die DEZA wäscht weiss

Mittwoch, 6. Januar 2010

(6.1.10) Die internationale Gebergemeinschaft legt Wert auf Manieren. Sie schenkte dem honduranischen Putschlager am 23. Dezember 2009 einen weihnachtlichen goldenen Fallschirm, in Form eines Communiqués. Darin steht, wie die PutschistInnen vorzugehen haben, um ihre Errungenschaften international würdigen zu lassen. Der Zusammenschluss der wichtigsten staatlichen Entwicklungsagenturen nennt sich in Honduras G-16 ( s.u.). Diese „Geber“-Gemeinschaft entspricht der modernen Norm imperialistischen Wirtschafts- und Sozialmanagements in den „Entwicklungsländern“. Über IWF und Weltbank wird dem jeweiligen Land ganz „selbstbestimmt“ die generelle Entwicklungs- und Armutsreduktionsdoktrin verpasst, die sich monoton durch enorm scharfe neoliberale Angriffsdiktate auszeichnet (Unterklassen auspressen, Service public privatisieren, Landwirtschaft zugunsten des Agrobusiness zerstören, radikal prozyklische Wirtschaftspolitiken in jedem Krisenfall etc. pp.). Tut die jeweilige Regierung genau so, wie von ihr verlangt, gibt es gute Worte in der Wirtschaftspresse, IWF-Kredite und Aufrüstungshilfe gegen Sozialproteste). Das Ganze nennt sich „Armutsbekämpfung“.

Malo, pues. In Honduras also nennt sich diese Szene G-16. Ihr von der staatlichen Schweizer Entwicklungsagentur DEZA mitunterschriebenes Communiqué tönt anders als die Aussagen von Aussenministerin Micheline Calmy-Rey in der nationalrätlichen Fragestunde vom 7. Dezember 2009. Entweder hat man im EDA reale Divergenzen, oder man zeigt sich empfänglich für Washingtoner Einflüsterungen oder die DEZA hilft uns, Calmy-Reys Worte richtig zu interpretieren.

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http://docs.google.com/Doc?docid=0ATMdcWQnNFi6ZGRia2Q2NW5fNGNwaGMyZmQ4&hl=en