Correos 165, März 2011

Sonntag, 24. April 2011

Inhaltsverzeichnis Correos 165



Schweiz-Kolumbien

Eine Kapsel – eine Kugel! What else?
Pressemitteilung 18.12.2010, Solidaritätskoordination Schweiz – Lateinamerika



Plan Kolumbien

Es ist noch nicht lange her, da galt der Medieninternationalen der damalige kolumbianische Präsident Uribe als sunny boy, der grosse Fortschritte auf dem Weg der Demokratisierung und Befreiung von Terror geleistet habe. Folgsam nahmen die Demokratie-durchtränkten Verlautbarungsorgane danach den nächsten Wink aus Washington auf: Uribe ist out, mitunter gar ein wenig pfui, in ist der Neue. Die Geschichte vom alten und vom neuen Mohr. Doch auch der derzeitige Strahlemann ist ein Massenmörder. Sein aktuelles „Bravourstück“ in Sachen democracy&reform, das sogenannte Landrückgabegesetz, verschärft den Hungerangriff.
Azalea Robles

Am 21. Februar veröffentlichte Azalea Robles auf ihrem Blog http://azalearobles.blogspot.com einen langen Artikel: „250.000 Desaparecidos claman justicia, y Falsimedia confunde para seguir desapareciendo la verdad“. Elemente daraus:
nach Azalea Robles

Armee hat mehr Verluste als die USA in Afghanistan
Roberto Romero

USA bauen Militärbasen in Kolumbien aus
Verstoss gegen Urteil des Verfassungsgerichts. Opposition verlangt Klärung durch Regierung Santos
Hans Weber

Menschenrechte im Rückspiegel
Kolumbianische Kommandos trainieren mexikanische Sicherheitskräfte
Cyril Mychalejko

USA: Mexiko als Sündenpfuhl

Plan Kolumbien in Zentralamerika
Leandro Albani



Schweiz-Uruguay
Philip Morris klagt gegen Uruguay, weil das Land zum Beispiel Tabakwerbungen in den Medien verboten hat. Der US-Tabakmulti mit Steuersitz in der Schweiz klagt vor einem Investoren-Schiedsgericht der Weltbank. Das Schweizer Wirtschaftsdepartment stellt sich mit interessanten Argumenten hinter den Multi.
Sergio Ferrari



Brasilien
Die WM 2014 und die Olympischen Spiele 2016 bewirken schon jetzt die gewalttätige Verdrängung von Menschen aus den Unterklassenquartieren in die abgelegene und extrem arme Peripherie der Stadt. Die Regierenden von „links“ bis rechts setzen dabei auf die Militarisierung der Favelas. Dagegen formiert sich Widerstand, der vielleicht morgen schon nicht mehr totgeschwiegen werden kann. Ein Gespräch mit zwei AktivistInnen des Widerstandes.
Eva Danzl und Dieter Drüssel befragen María Lucia de Pontes und Mauricio Campos dos Santos



Kuba
Wirtschaftsbaustelle Kuba
„Dass die Partei in einer kritischen wirtschaftlichen Situation und vor der Notwendigkeit tief greifender Veränderungen diese öffentlich zur Debatte stellt, sucht seinesgleichen und zeugt von einem soliden sozialen Grundkonsens in der Bevölkerung.“
Franco Weis

Aufbruch – in die Zukunft, nicht in die Vergangenheit!
„Wir dürfen die Errungenschaften nicht aufgeben, insbesondere was die uns auszeichnende menschliche Haltung betrifft.“ Die Argumente der „müde Gewordenen“ für die derzeitigen wirtschaftlichen Veränderungsbestrebungen laufen auf die Wiedereinführung kapitalistischer Verhältnisse in Kuba hinaus. Die Autorin propagiert die sozialistische Demokratisierung der Gesellschaft.
Camila Piñeiro Harnecker



Venezuela
Es bürgert sich in bestimmten Kreisen der lateinamerikanischen besonders „radikalen Linken“ ein, mit den Rechten zu marschieren. Ein Beispiel aus Venezuela mit Aufhänger in der Schweiz.
Dieter Drüssel



Bolivien
Eine asoziale Regierungsmassnahme aus abgeschotteten Höhen der Macht. Ein Volksprotest von links bis weit rechts. Neue Widersprüche, neue Spaltungen.
Emily Achtenberg

Eine abgehobene Regierungspolitik favorisiert die Rechte und entmutigt die Basis. Die Regierungspartei braucht eine Reorganisierung von unten, der Umbruchprozess einen realen Einbezug aller veränderungswilligen Kräfte. Der Autor, ein früheres Leitungsmitglied des Gewerkschaftsdachverbandes COB, schlägt dafür eine grosse Volksversammlung vor.
José Justiniano Lijerón



Haiti
Haitischer Wahlzirkus
Was sich Wahlen nennt, sind offensichtliche Betrugsmanöver miteinander konkurrierender Fraktionen mit Arbitrage durch die Besatzungsmächte. Im Ergebnis dürfen jetzt zwei extremistische Rechte, beide Washington und Paris hörig, miteinander wetteifern. Es gibt keinen Zweifel daran, dass, würde der 2004 von Washington und Paris vertriebenen Lavalas-Partei die Wahlteilnahme bewilligt, die Resultate ganze andere wären. Der frühere Diktator Duvalier treibt erneut sein Unwesen auf der Insel, die Rückkehr des weggeputschten Ex-Präsidenten Aristide dagegen wird bis heute verhindert. Die folgenden Beiträge von Mark Weisbrot beleuchten diese Seite des Problems. Unbeantwortet bleibt die Frage, wie sich all diese Vorgänge auf der politischen Makroebene zum extremen Leiden der Bevölkerung und zu Ansätzen von sozialem Eiderstand von unten verhalten.
Mark Weisbrot



Honduras
Rechte US-Ökonomen streben in Honduras „Modellstädte“ mit extraterritorialer Gesetzgebung und Organisation im Dienste von InvestorInnen an. Das Putschregime hat schon eine servile Verfassungsänderung durchgezogen. Das klingt nach billiger Science Fiction, doch dahinter steckt die intellektuelle Bereitschaft von Elitären, „einen Putsch nicht zu vergeuden“. Wie die Chicago-Boys im Chile Pinochets.
Dieter Drüssel