Pressemitteilung des Lateinamerika-Portals amerika21.de
3.8.2011
Kuba-Blockade: eBay löscht Angebote in Deutschland und Österreich
Berlin, 3.8.2011. Das US-amerikanische Internetunternehmen eBay versucht  offenbar, die Kuba-Blockade der USA auch in Deutschland durchzusetzen.  Dem in Leipzig ansässigen Onlinehandel ron-mulata.de  wurden alle Angebote auf den deutschen und österreichischen Seiten von  eBay gesperrt. "eBay-Angebot gelöscht: Handelsembargo", lautete die  Nachricht an Shopinhaber Knut Jander. Dies berichtet das  Lateinamerika-Portal amerika21.de.  Der Grund: "Wir haben Ihre Angebote beendet, da sie den folgenden  eBay-Grundsatz verletzen: Handelsembargo". Betroffen seien von solchen  Handelsrestriktionen innerhalb der Europäischen Union derzeit  Afghanistan, Angola, Liberia, Libyen, Myanmar, Sierra Leone und  Simbabwe", belehrt das Unternehmen seinen Kunden Jander. Dann folgt ein  juristisch heikler Absatz: "Für Waren aus Kuba gelten besondere  Bedingungen, da eBay Deutschland, eBay-Österreich und eBay Schweiz als  Tochterunternehmen von eBay USA  denselben Handelseinschränkungen  unterliegen wie die Muttergesellschaft."
Eben das wird von Experten in Abrede gestellt. In Reaktion auf die  extraterritoriale Wirkung des Helms-Burton-Blockadegesetzes hatte die EU  im Jahr 1996 explizit eine Regelung erlassen, die eine Umsetzung der  Kuba-Blockade im EU-Raum verbietet. Vor wenigen Tagen hatte die Sperrung  von Konten des Internetbezahldienstes PayPal für Onlinehändler mit  Angeboten aus Kuba für Furore gesorgt. PayPal ist ein Tochterunternehmen  von eBay. Nun sind offenbar auch Händler betroffen, die ihre Waren  direkt über eBay anbieten.
 

