Vor 25 Jahren fielen fünf Compas, Internationalisten und Sandinistas, im Norden von Nicaragua
Liebe GenossInnen in Nicaragua, Frankreich, Deutschland und der Schweiz, vor allem Orlando, Marcia, Fatima, Joël und Fernand:
Am 28. Juli 1986 ermordete die Contra in Zompopera Yvan, Joël, Berndt, William und Mario.
Deshalb wird dieses Datum für uns alle ein besonderes sein, denn an diesem Tag verloren wir für immer Compañeros, die Freunde waren, Brüder. Bis heute und trotz der politischen Situation, die jede und jeder von uns im jeweils eigenen Land erlebt, erinnert uns der 28. Juli an eine Zeit, jene der 1980er Jahre, in der GenossInnen aus der ganzen Welt auf Nicaragua als die Hoffnung blickten, die Welt verändern zu können. Für diese Hoffnung gaben viele compañeras und Compañeros ihr Leben.
Man redete nicht nur vom neuen Menschen, dem neuen Mann, der neuen Frau, dem neuen Kind, sondern wir hatten schon angefangen, eine neue Realität zu LEBEN. Es stimmt: Für uns (die wir damals in Nicaragua lebten), bleiben die 80er Jahre eine Zeit des Austausches, der Solidarität, der geteilten Freude. Eine unvergessliche Zeit und so voller Optimismus, dass wir erneut darauf hoffen und dafür arbeiten, dass ähnliche Zeiten wiederkehren.
Yvan, Joël, Berndt, William und Mario gaben ihr Leben und konnten so nicht mehr dafür sorgen, dass es mit der Revolution vorwärts ginge. Es gab Brüche. Aber was nicht brach, ist der Faden der Hoffnung und des Versuchs, Werte zu leben, die nichts mit Kapitalismus und Globalisierung zu tun haben.
In diesen Tagen feiern wir auch den 32. Jahrestag der Revolución Popular Sandinista. Wir sind uns gewiss, dass das sandinistische Volk und vor allem auf kreative Weise die Jugend den Weg zur zweiten im Gang befindlichen Revolution weitergehen wird.
So können wir sagen, dass unsere Genossen bis zum heutigen Tag in unseren Herzen und vor allem in unserer Art zu arbeiten, leben und lieben weiterleben.
28. Juli 2011, Genève, Schweiz, Viviane Luiser und Gérald Fioretta
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Aus Radio La Primerísima, 25. Juli 2011
Matagalpa ehrt die Internationalisten, die ihr Leben für Nicaragua gaben
Am 28. Juli wird das Volk von Matagalpa der internationalen Solidarität und der Internacionalistas gedenken, die das Land in den 80er Jahren während des von den USA geförderten und finanzierten Aggressionskrieges begleiteten.
Die NGO Odesar und die sandinistische Jugendorganisation des Departments informieren in einer Pressemitteilung, dass man an drei damals ermordete Internacionalistas erinnern wolle. Es handelt sich um den Franzosen Joël Fieux, den Schweizer Yvan Leyvraz und den Deutschen Berndt Koberstein, die 1986 in einem Hinterhalt der Konterrevolution bei Zompopera auf dem Gebiet der Gemeinde Wiwilí in Jinotega ihr Leben verloren.
Joël Fieux, Militanter des Frente Sandinista in der Region VI, stand im Zentrum verschiedener Initiativen wie der Einrichtung von Radios und der Ausbildung von Radiopersonal.
Yvan Leyvraz kam 1983 nach Nicaragua und arbeitete an Wohnungsprojekten des Wohnungministeriums MINVAH mit, während Berndt Koberstein erst seit zwei Monaten im Land war und in einem Projekt mitarbeitete, das der Wasserversorgung der Comunidades in der Gegend von Wiwilí diente.
„Sie sind Ausdruck des solidarischen Vermächtnisses von Männern und Frauen, die ihre Kenntnis, ihr Streben und sogar ihr Leben hergaben, um zu unseren Errungenschaften beizutragen“, schreiben die OrganisatorInnen der Erinnerungsfeier.
Die Feier wird am Donnerstag, den 28. Juli, im Centro Cultural Héroes y Mártires der Stadt Matagalpa stattfinden. Der Bürgermeister von Matagalpa, Sadrach Zeledón, wir daran teilnehmen.