Südmexiko-Soli-Newsletter Januar 2011

Sonntag, 2. Januar 2011

Newsletter Januar 2011
Die Soligruppe wünscht alles Gute fürs 2011!

Guerrero: Erneute Bedrohung von Ökobauern durch Militärs in La Morena

Am 7. Dezember fielen mindestens 35 Militärs in der Gemeinde La Morena, Petatlán ein. Diese eröffneten Feuer, um in der Bevölkerung Panik zu schüren, worauf die Männer in die Hügel flüchteten und die Frauen und Kinder Zuflucht in den Häusern suchten. Seit im vergangenen Februar Adolfo Torres Rosas erschossen, sowie Anselmo Torres Quiroz und Huber Vega Correa festgenommen wurden, hat die Bedrohung gegenüber der Familie Torres stetig zugenommen. Dies geschieht durch Einsatz des Militärs und durch Verbreiten von Gerüchten in den anliegenden Gemeinden, dass die Familie in Entführungen verwickelt sei.
Javier Torres Cruz und sein Onkel Isaias Torres Quiróz hatten im 08 in einer mutigen Aussage Rogaciano (Boss eines Drogenkartells und lokaler Kazike) als Auftraggeber des Mordes an Digna Ochoa verklagt. Die anerkannte Menschenrechtsanwältin wurde 2001 in ihrem Büro in Mexiko Stadt durch zwei Schüsse ermordet, kurz nachdem sie die Ökobauern von Petatlán besucht hatte und sich in ihrer Verteidigung engagierte.
Die beiden Menschenrechtsorganisationen Tadeco und CCTI Guerrero fordern einen Stopp der Bedrohungen gegenüber der Familie Torres und ein unverzüglicher Abzug des Militärs. Auch müssen die willkürlichen Verhaftungen und der Mord vom 16. Februar geklärt werden.


Oaxaca: Die sozialen Bewegungen und der demokratische Wandel in Oaxaca
Am 24. November 2010 präsentierte die NGO Educa eine hochaktuelle Analyse über die sozialen Bewegungen Oaxacas und deren Einfluss auf den demokratischen Wandel im südlichen Bundesstaat Mexikos, in welchem am 1. Dezember erstmals ein Gouverneur das Amt übernehmen wird, der nicht von der PRI ist. Darin wird deutlich, dass die sozialen Bewegungen ein Schlüssel für die Verdrängung des autoritären Regimes waren. Weiteres:


Chiapas: Todesdrohungen gegen Menschenrechtsverteidigerin
Am 25. Februar 2010 wurde Margarita Martínez Opfer einer Entführung und tätlicher Gewalt, weshalb von der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte für sie und ihre Familie Schutzmassnahmen angeordnet wurden. Seither bekommt sie Polizeischutz seitens der Regierung des Bundesstaates Chiapas. Dieser ist jedoch mangelhaft, so dass sie am 24. November wieder direkten Drohungen und Erpressungen ausgesetzt war.



Klimaverhandlungen in Cancún

Im letzten Monat stand die enttäuschende und nichtssagende Klimakonferenz von Cancún im Zentrum der Berichterstattung. Mexiko nutzte die Konferenz dazu, nach all den Greuelberichten zum Drogenkrieg in der Weltöffentlichkeit das eigene Image aufzubessern.
Dabei tauchen Kontroversen zur Alternativenergie auf, wie die Zerstörung des Lebensraums von Indigenen Völkern durch Gewinnung von Biosprit in Chiapas. Ein weiteres Beispiel sind die Windkraftwerke in Oaxaca. Untenstehend einige links zu Hintergrundartikel und Sendungen:

Klimaverhandlungen in Cancún
Wo Klimaschutz verhandelt wird, werden die Menschenrechte mit Füßen getreten

Verfolgung im Schatten der Klimakonferenz
Mexiko: Paramilitärs attackieren Menschenrechtsaktivisten. Fehlender Schutz durch Regierung

Tagesschau vom 8.12.2010: Waldrodung für Biosprit


Veranstaltungen

Das andere Davos, 21.-23. Januar in Basel

Demonstration gegen das WEF, Sa 22. Januar 11, 14.00 Uhr, St. Gallen Bahnhofplatz