"Nicht-letale" Schallwaffen in Honduras und in ...Pittsburgh

Sonntag, 4. Oktober 2009

Den Einsatz von Schallkanonen gegen den honduranischen Präsidenten Mel Zelaya in der brasilianischen Botschaft von Honduras und die AntiputschistInnen vor der Botschaft wurde in den Medien meist überhaupt nicht erwähnt oder als lächerliche Science-Fiction-Einbildung von Zelaya abgetan.
In Pittsburgh, USA, hat die Polizei vorletzte Woche Schallkanonen eingesetzt, um das G-20-Treffen vor DemonstrantInnen zu schützen. Siehe dazu:
http://www.democracynow.org/2009/10/2/pittsburgh_police_challenged_over_use_of

Auszüge aus dem Interview:

Juan Gonzalez: Was hat es auf sich mit dieser Schallkanone? Die Herstellerfirma. Die Amercian Technology Corporation in San Diego, nennt sie Long Range Acoustic Device oder LRAD. Wie genau funktioniert das? Was für ein Geräusch macht es?

Bill Quigley (Direktor des Center for Constitutional Rights): Ich war in einer Gruppe von Leuten, die einen Hügel runterkamen, als plötzlich die Polizei diesen riesigen schwarzen Lastwagen hinstellte. Darauf war ein grosser schwarzer Apparat. Wir wussten nicht, um was es sich dabei handelte. Und sie sagten: „Entweder Sie verlassen das Gebiet oder wir sind nicht für Verletzungen verantwortlich, die Ihnen ab jetzt zustossen“. Und dann fing der Lastwagen ein sehr hohes – mangels eines besseren Ausdrucks etwas wie ein zirpendes Geräusch, aber von extremer Lautstärke und in einem durchdringenden Geräusch, das wirklich machte, dass man sich verstecken wollte.

Und sie haben das wiederholt gegen die Leute eingesetzt und – ich bin schon an Protesten überall im Land und auch in anderen Ländern gewesen, aber so etwas habe ich noch nie gesehen. Und finde raus, dass das einzige Mal, als wir – dass die Armee das einige Male im Irak gegen die Menge dort eingesetzt hat. Das ist jetzt wirklich zum ersten Mal, dass dies gegen Zivilpersonen in den USA eingesetzt worden ist. Wir haben also einen kleinen Geschmack davon bekommen, was unsere Armee auf der Welt allen Anderen antut.

Amy Goodman: Ich will noch einen Moment über das LRAD reden. Nun, wir haben ja die American Tinnitus Association, die sagt, DemonstrantInnen an der G-20 seien mit einem Schall von über 140 Dezibel „akustisch überfallen“ worden, den sie so beschreibt: „die Art von Schalldruck, die Mitglieder der Streitkräfte bei einem unkonventionellen Sprengsatz zu gewärtigen haben“. Wir haben auch FunktionärInnen von Pittsburgh, die sagen, ja, sie denken, dass diese LRAD-Schallkanonen zum ersten Mal in der US-Geschichte gegen Zivilpersonen eingesetzt worden ist. Und interessanterweise sagt die Washington Times: "Mithilfe von Zuschüssen von Homeland Security erwerben Polizeidepartemente in der ganzen Nation, die renitente Massen und politische Demonstranten bändigen wollen, ein Hightechgerät, das ursprünglich von der Armee eingesetzt wurde, um Aufständische auf dem Schlachtfeld und somalische Piraten mit einem durchdringenden Geräusch abzuwehren“

Bill Quigley: Richtig.


Amy Goodman: … die das Gehör schädigen können.