(4.4.10) Der „Drogenkrieg“ wird immer mehr zu einem bestimmenden Merkmal der US-Politik gegen Lateinamerika, von Kolumbien bis Mexiko. Der US-Historiker Alfred W. McCoy hilft uns, wesentliche Charakteristika dieses Krieges zu verstehen. Er machte 1972 mit seinem Buch „The Politics of Heroin. CIA Complicity in the Global Drug Trade“ (deutsch: Die CIA und das Heroin, Verlag Zweitausendeins, 2003) Schlagzeilen. Darin ging es um die tiefe Verstrickung von Pentagon und CIA in den Heroindeal im Zeichen des US-Krieges in Südostasien. McCoy hat sich seit Jahren auch als profilierter Kritiker des American way of torturing etabliert. In einem Artikel von Ende März 2010 fasst er die Stationen des Heroingeschäftes in Afghanistan seit den 80er Jahren zusammen und betont dabei nicht nur die Komplizenschaft der US-Dienste, sondern analysiert den Heroinanbau und seine Vermarktung als Folge der kriegerischen Zerstörung der traditionellen Landwirtschaft durch russische Invasionstruppen, CIA-gesteuerte „Rebellen“ wie die Taliban und die heutigen CIA-finanzierten Warlords. Drogenanbau als ultimative cash crop im Dienste eines Modells, wie es die Weltbank ansonsten überall promoviert.
Hier der Artikel: Afghanistan as a Drug War