(24.7.15) Die Situation in Oaxaca hat sich diese Woche massiv zugespitzt:
Die grössten Spannungen werden für kommenden Montag 27.7.
erwartet, Megamarcha ab 7 Uhr morgens und gleichzeitig der zweite
Montag der Guelaguetza mit 10'000 Touristen, unter dem "Schutz" von
mehreren tausend schwerbewaffneten föderalen Einheiten. Vielleicht gibt
es aber vorher schon Verhaftungsaktionen gegen die Sektion 22, im
Versuch, der Bewegung den Kopf abzuschlagen. Die Stadt ist voll von
Uniformierten. Wie das Klima in der Stadt momentan ist, zeigen die
Filmchen im Netz, mit den Helikopter-Staffel-Tiefflügen, täglich,
teilweise stundenlang. "Hier wirds Krieg geben", meinten dazu lapidar
Touristen auf dem Zocalo...:
Helicópteros de la Marina, Policía Federal y Fuerza Aérea Mexicana realizan recorridos en Oaxaca
Die Gefahr besteht natürlich, dass am Montag offene Rechnungen
beglichen werden sollen. Am Wahltag, den 7. Juni, kam es ja zu massiven
Auseinandersetzungen zwischen Policía Federal und Zivilbevölkerung in
mindestens 6 Städten Oaxacas, jedoch nicht in der Hauptstadt. Nicht
immer hatte die Policía Federal die Überhand, hier ein Video-Dokument
aus Huajuapan:
Enfrentamiento Sección 22 Huajuapan y Policia Federal ante liberación del INE
https://www.youtube.com/watch?v=9ha-EpOG294
Seit der "Flucht" des Chapo scheint im Land der Teufel los zu sein.
Verschiedene Beobachter interpretieren das als Versuch der Regierung,
die verlorengegangene Legitimität per mano dura zurückzugewinnen. Medial
ist der Kriegskonsens gegen die oppositionelle Lehrergewerkschaft auf
jeden Fall gegeben, Terroristen, Mafiosos, Geldwäscher etc. sind die
Bezeichnungen für sie in der Systempresse.
Soweit in aller Kürze.