(Vorbemerkung ) Die Plataforma Sindical Centroamericana Común, PSCC, Gewerkschaftliche Gemeinsame Zentralamerikanische Plattform, ist ein regionaler Zusammenschluss primär von Gewerkschaften von Panama bis Guatemala, mit Hauptsitz in San Salvador. Ihr gehören tragende Kräfte des Volkswiderstands gegen Neoliberalismus und Autoritarismus in den Ländern des Isthmus an. Auf honduranischer Seite ist der Gewerkschaftsbund CUTH bei der PSCC dabei, als Koordinator fungiert dabei der im Text erwähnte José Luis Baquedano. Gegen mehrere Führungskader des Frente de Resistencia sind in den vergangenen Tagen Haftbefehle ergangen, so gegen Rafael Alegría – Vía Campesina, Juan Barahona und Carlos Reyes – Bloque Popular de Resistencia, Israel Salinas und José Luis Baquedano – CUTH, Eulogio Chávez – LehrerInnen, Salvador Zuniga – COPIN (Zusammenschluss indigener und Volksorganisationen) und Ramón Melgar – Organización Nacional Indígena Lenca – ONIL.
Genossinnen und Genossen
Wieder leite ich die Infos unseres honduranischen Koordinators José Luis Baquedano weiter. Heute [10.7.09] um 9h früh wurde das Disziplinarkomitee des Frente de Resistencia Cívico de Honduras (Zivile Widerstandsfront Honduras) verhaftet und vorläufig zum Verschwinden gebracht. Es handelt sich um sechs junge Studenten, Mitglieder von Volksorganisationen. Die Compañeros versuchen herauszufinden, wohin sie sie gebracht haben, aber bisher ohne Resultat. Und gestern wurde der Vater des bei der Flughafendemo gefallenen Compañero Isis Murillo verhaftet.
Weiter haben sie die Bankkonten der Mitgliedsorganisationen des Frente de Resistencia eingefroren und die Lohnauszahlung an die Compañeras und Compañeros gestoppt. Auch die [persönlichen] Konten der Leitungsmitglieder des Frente de Resistencia sind eingefroren. Das hat einen verheerenden Einfluss auf die Finanzmittel, mit welchen die Compañeros für die Mobilisierungen rechnen können.
Weiter hat die autoritäre De-facto-Regierung ihre antidemokratischen und die Grundrechte verletzenden Handlungen vorangetrieben. So hat die die Delegationen von KubanerInnen und von VenezolanerInnen, die in den verschiedenen Missionen wie medizinische Brigaden arbeiten, ausgewiesen. Diese Missionen betreuen mittellose Leute und die Mission „Yo sí puedo“ [„Ja, ich kann“ – so benannt schon vor der Obamanie] half bei der Alphabetisierung.
Wir wurden auch informiert, dass viele der TeilnehmerInnen an den Demos für die De-facto-Regierung MaquilaarbeiterInnen sind, die zur Teilnahme verpflichtet sind und zudem gezwungen sind, einen Tag mehr zu arbeiten, damit die Unternehmer keine Verluste einfahren. Wer nicht teilnimmt, wird mit der Entlassung bedroht, eine Situation, die, wie ihr verstehen werdet, in dieser Krisenzeit kompliziert ist. Das ist ein Beispiel für die Verachtung dieser Regierung für die mittellosen Klassen.
Die Compañeros und Compañeras kämpfen weiter und geben nicht auf, bis der verfassungsmässige Präsident zurückgekehrt und die verfassungsmässige Ordnung in Honduras wieder hergestellt ist.
Lasst uns aus der Solidarität eine gemeinsame Aktion machen!
Onidia Gómez
Plataforma Sindical Centroamericana Común